Im Jahr 2001 hatten sich Mobilfunknetzbetreiber gegenüber der Bundesregierung verpflichtet, größtmögliche Transparenz bezüglich der Beteiligung der Kommunen beim Netzausbau zu sichern. Foto: dpa

Gremium diskutiert Strahlenbelastung und Verschandelung. Stadt aktiv am Verfahren beteiligt.

Freudenstadt - Kontrovers diskutierten die Mitglieder des Ausschusses für Infrastruktur und Umwelt die geplanten Standorte für Mobilfunkanlagen in der Kernstadt und in den Stadtteilen.

Im Jahr 2001 hatten sich Mobilfunknetzbetreiber gegenüber der Bundesregierung verpflichtet, größtmögliche Transparenz bezüglich der Beteiligung der Kommunen beim Netzausbau zu sichern. Die Stadt Freudenstadt wurde aktiv am Verfahren beteiligt und in die Suchkreisanfragen mit einbezogen, teilte Christoph Gerber, Leiter des Bauverwaltungs- und Umweltschutzamts bei der Stadt Freudenstadt, mit. Der Mitnutzung bereits vorhandener Standorte wurde Priorität eingeräumt gegenüber der Errichtung der Anlagen an neuen Standorten.

Diskussionsbedarf groß

Ganz aktuell hatte sich in der Kernstadt ergeben, dass eine neue Mobilfunkanlage im Bereich Hartranftstraße auf einem privaten Gebäude ihren Standort fand. Dieser Standort ist als Ersatz für den früheren bei der katholischen Kirche aufgenommen worden. Andere, alternativ angefragte Standorte waren wegen der Denkmalschutzvorschriften und Gestaltungssatzung ausgeschieden. Weiterhin legte die Verwaltung eine umfangreiche Auflistung anderer, aktueller Standorte im Stadtgebiet vor. Groß war der Diskussionsbedarf der Ratsmitglieder zu diesem Thema.

Von verschiedenen Fraktionsmitgliedern wurden Bedenken vorgetragen. Walter Trefz von der Bürgeraktion und Karl Müller von der SPD gingen auf die Strahlenbelastung und Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung ein. Mit der "Verschandelung" denkmalgeschützter Bauwerke wie etwa dem Friedrichsturm befasste sich Carola Broermann (CDU). Walter Trefz betonte, dass die Forderungen nach schnellen Verbindungen – möglichst nicht gesundheitsgefährdend und auch noch kostengünstig – so nicht zu erfüllen seien. Er forderte weitere wissenschaftliche Untersuchungen und neue gesetzliche Regelungen.  Bürgermeister Gerhard Link sah in all den Einwänden den Auftrag an die Verwaltung, genauere Informationen einzuholen und dann erneut zu beraten.

Unter dem Punkt Bekanntgaben teilte Bürgermeister Gerhard Link mit, dass die Baumaßnahme  Bahnübergang Grüntal und die geplante Eisenbahnunterführung im Frühjahr 2012 begonnen werden. Dann werden auch die Bahnhaltepunkte festgelegt, was zu einer Beeinträchtigung des Fahrplans führen könne.