Flurneuordnung: Stadt erwartet einige Zuschüsse für Arbeiten in Kniebis und Dietersweiler

4,3 Millionen Euro wird die Flurneuordnung in Kniebis und Dietersweiler kosten. Die Stadt muss davon gut eine Million Euro zahlen, der Rest wird über Zuschüsse finanziert.

Freudenstadt. Der Gemeinderat Freudenstadt beschloss das Verfahren in seiner jüngsten Sitzung bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen.

Allein die Arbeiten an den Wegen werden 3,6 Millionen Euro Kosten: Sieben Asphaltwege auf insgesamt 3,5 Kilometern Länge und zwei Schotterwege mit einer Länge von zusammen 110 Metern werden in Kniebis gebaut, in Dietersweiler sind 21 Asphaltwege mit einer Gesamtlänge von 7,9 Kilometern und 14 Schotterwege mit 5,6 Kilometern Länge vorgesehen, sagte Janina Friedrich in der Sitzung. Sie ist als leitende Ingenieurin in der Flurneuordnungsstelle im Landratsamt für die beiden Verfahren zuständig.

Arbeiten sollen bis 2022 erledigt sein

Insgesamt beträgt die Verfahrensfläche 2091 Hektar. Die Zahl der Teilnehmer liegt bei 642. 2368 Flurstücke sind betroffen. Friedrich ging auch auf das weitere Verfahren ein. Nachdem das Landesamt den Ausbauplan im Mai fachtechnisch geprüft hat, folgt im Juli die Anhörung der Träger öffentlicher Belange. Im September dürften dann die Zuschüsse bewilligt werden. Die Arbeiten sollen in den Jahren 2020 bis 2022 vorgenommen werden. Weitere Vorhaben in Kniebis sind der Bau von zwei oder drei Wanderparkplätzen, der Bau einer Grill- und Schutzhütte und die Verbreiterung des Durchlassbauwerks in der Eichelbachstraße durch Flügelmauern.

In vier Bereichen soll es auf einer Fläche von 188 Ar Ausstockungen geben. Eine Baumreihe mit drei markanten Laubbäumen soll entlang der Bundesstraße 28 gepflanzt werden. Außerdem ist eine Entwicklungspflege von Steinriegeln in fünf Bereichen mit einer Fläche von insgesamt 71 Ar vorgesehen.

Auf der Gemarkung Dietersweiler sind die Erneuerung eines Fuß- und Wanderwegs mit Sandsteinplatten auf 125 Metern Länge und die Rekultivierung eines Asphaltwegs von 7,50 auf vier Meter Breite auf einer Länge von 185 Metern geplant. Drei Reihen mit 36 Bäumen sollen angelegt werden. Außerdem werden in fünf Bereichen heimische Kleinbäume und Sträucher auf 17 Ar angelegt. Außerdem sollen rund 500 Obstbäume gepflanzt werden.

Gut 200 neue Nistkästen sollen Vögeln und Fledermäusen Platz bieten. Letztere sollen sich auch in einen Eiskeller zurückziehen können, der auch freigelegt wird.

Sogar eine Privatperson habe angeboten, ihr Grundstück als Ausgleichsfläche zu nehmen, berichtete Janina Friedrich. Dabei handele es sich um eine Fläche von zehn Ar.

Oberbürgermeister Julian Osswald sprach von einem schlüssigen Konzept. Auf dem Kniebis wolle man die Arbeiten mit dem Breitbandausbau verbinden und so den "badischen Kniebis ans Licht der Welt bringen". SPD-Gemeinderat Karl Müller kritisierte, dass die Wege mit 3,50 Metern auf der Gemarkung Dietersweiler zu breit seien. Er werde gegen die Flurneuordnung stimmen. Osswald entgegnete, dass die Landmaschinen immer breiter geworden seien. Inzwischen brauche es diese Breite.

Er könne die Neuordnung nur begrüßen, sagte Willi Armbruster (CDU). Allerdings sei er maßlos enttäuscht, dass es nicht für alle Ortsteile eine Flurneuordnung gebe.

Bürgeraktion kritisiert bau einer Hütte

Die Bürgeraktion kritisierte insbesondere den Bau einer Hütte auf Kniebiser Gemarkung, der im Verfahren vorgesehen ist. Sie bitte dringend darum, die Hütte nicht zu bauen, sagte Elisabeth Gebele. Sie sei an dieser Stelle unnötig. Die Hütte werde kommen, antwortete ihr Osswald. Das sei auch so im Hüttenkonzept vorgesehen.