Eine Reihe maroder Straßen will der Kreis Freudenstadt in diesem Jahr sanieren. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder Bote

Kreis aktualisiert Liste für Straßensanierung. Beim Thema Betra reagiert Kronenbitter reflexhaft.

Kreis Freudenstadt - Der Winter ist vorbei, und neue Löcher tun sich auf – aber auch neue Möglichkeiten. Der technische Ausschuss des Kreistags hat das Sanierungs- und Ausbauprogramm für Straßen aktualisiert.

Der Ausschuss segnete dabei ein Doppel-Programm ab: Es gibt einerseits das eigentliche "Dringlichkeitsprogramm", bei dem der Kreis teils auf Zuschüsse vom Land bauen kann. Dazu kommen andererseits die 1,6 Millionen Euro, die der Kreis für dieses Jahr in sein eigenes Erhaltungsprogramm gesteckt hat. Damit sollen "einige sehr schlechte Kreisstraßen" saniert werden, für die ohnehin keine Hoffnung auf Landesförderung besteht, weil sie vergleichsweise wenig befahren werden.

Verabschiedet wurde eine Prioritätenliste auf Jahre hinaus, die sich noch ändern kann. Denn das Straßenbauamt stuft deutlich mehr Strecken als sanierungsbedürftig ein, als Geld zur Verfügung steht. Dennoch ist Amtsleiter Matthias Fritz zuversichtlich, ein Stück voranzukommen.

Die Prioritäten können sich schnell ändern

Die Dringlichkeit kann sich jederzeit ändern. Plötzlich ganz oben auf der Liste steht nun der Bau einer neuen Brücke über den Breitenbach in Lützenhardt, Teil der K 4723, die 2019 kommen soll. Das Projekt rückte nach vorne, weil laut Fritz ein Gutachter zur Auffassung gekommen ist, dass es auf einen Neubau hinausläuft. Außerdem hat das Land das Projekt mit einem 50-Prozent-Zuschuss budgetiert, den der Kreis nicht verfallen lassen will.

Darüber hinaus gab es Verteilungskämpfe. Die Fraktion der Freien Wähler setzte mit einem Antrag durch, dass der Ausbau der K 4773 zwischen Eisenbach und der Abzweigung nach Fünfbronn nicht ins Jahr 2023 verschoben wird, sondern wie gehabt 2020 kommen soll. Das Projekt gilt als schwierig, etwa aus Gründen des Umweltschutzes. Außerdem läuft ein Teil über die Gemarkung des Kreises Calw, also muss ein zweiter Partner mit eingebunden werden. Die Straße sei in einem sehr schlechten Zustand und darüber hinaus sehr schmal. Sie werde aber von vielen Busse mit Schülern und Kindergarten-Kindern befahren. Der Antrag ging durch, muss aber vom Kreistag noch bestätigt werden.

Einmal mehr stemmte sich Kreisrat Wolfgang Kronenbitter (Freie Wähler) gegen den Vorschlag des Straßenbauamts, den Ausbau der K 4762 zwischen Betra und Empfingen zu verschieben. Das Projekt ist mit rund 2,7 Millionen Euro veranschlagt. Amtsleiter Fritz hatte dies mit Verweis auf derzeit hohen Baupreise ins Spiel gebracht und damit erwartungsgemäß Kronenbitters reflexhafte Gegenrede provoziert. Nun bleibt es wohl dabei: Wenn der Zuschuss des Landes kommt und der erforderliche Grunderwerb klappt, soll der Bau 2019 begonnen werden.

Andere Projekte lassen auf sich warten. Zwar sollen Ende 2018 erste Entwürfe der Straßenplanung für die Strecke von Neckarhausen bis Betra vorliegen. Technisch sei ein Baubeginn im Jahr 2021 möglich; im Dringlichkeitsprogramm steht das vorhaben aktuell für das Jahr 2023. Der Ausbau der Kreisstraße zwischen der B 463 und der B 14 bei Eutingen steht für 2025 in der Liste. Mit der Planung wurde bislang noch nicht begonnen.

2018:

 K 4740/41: Stuttgarter Straße in Freudenstadt, Kostenanteil Kreis und Ausbau B 28 bis zum Hauptbahnhof

 K 4777 Ödenwald-Loßburg

 K 4779: restliche Arbeiten von der B 28 bis Rexingen (Rexinger Kapelle), mit Kreuzung und Abzweigung Recycling-Center, in drei Abschnitten bis 2020

 K 4715: Eutingen bis Göttelfingen, Ausbau samt Radweg, Bahnschranke, Bahnhaltestelle und P+R-Platz

2019:

 K 4718: Kreisverkehr Witthau bei Eutingen

 K 4762 Betra-Empfingen

 K 4744 Dietersweiler-Aach, aufgeteilt in zwei Abschnitte

 K 4760 Dürrenmettstetten-Oberiflingen

 K 4778: Kreuzung Dottenweiler (unter Vorbehalt)

 K 4727: Wörnersberg-Kreisgrenze (Bereich Kohlsägmühle)