Diskutierten bei der IHK-Veranstaltungsreihe über die Herausforderungen im Auslandsgeschäft (von links): Elke Mönch (IHK-Teamleiterin Wirtschaft International), Holger von der Burg (Zoll- und Außenwirtschaftsreferent der IHK Düsseldorf), Günther Keck (Geschäftsführer Audax Keck GmbH, Calw), Jörg Schüle (Geschäftsführer Friedrich Münch) und Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald. Foto: Hasch Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Internationale Krisen drücken Stimmung bei den exportierenden Firmen der Region

Handelskonflikte, Vergeltungszölle, Sanktionen: Die jüngsten Entwicklungen in der internationalen Handelspolitik belasten die exportierenden Unternehmen zunehmend, so der Tenor der Außenhandelsexperten aus der Region, die sich am Rande einer fünftägigen Veranstaltungsreihe der IHK Nordschwarzwald austauschten.

Region. Mehr als 350 Exportverantwortliche aus der Region nutzten die Info-Veranstaltungen an den IHK-Standorten Pforzheim, Nagold und Freudenstadt, um sich im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht auf den neuesten Stand zu bringen. "Die Belastung durch neue Handelshemmnisse und bürokratische Anforderungen hat eine bislang nicht gekannte Dimension erreicht", stimmte der Referent Holger von der Burg die Teilnehmer gleich zu Beginn auf das umfangreiche Themenspektrum ein. Sorgen bereitete den Teilnehmern vor allem die Ungewissheit in Sachen Brexit.

Angesichts des intensiven Warenverkehrs zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich ging der Referent ausführlich auf die Herausforderungen eines harten, ungeregelten Brexit ein. "Just-in-Time-Produktions- und Lieferketten stehen auf dem Spiel", warnte von der Burg. Der Außenwirtschaftsexperte stellte verschiedene Brexit-Szenarien vor und vermittelte den Teilnehmern konkrete Handlungsempfehlungen.

Jefta macht Mut

Mit Blick in den fernen Osten hatte der Referent gute Nachrichten im Gepäck: "Durch das neue Freihandelsabkommen Jefta, das die Europäische Union mit Japan ausgehandelt hat, fallen seit 1. Februar 2019 fast alle Handelsschranken und 97 Prozent der Zölle weg." Man gehe davon aus, dass EU-Exporteure durch diese bilaterale Handelspartnerschaft jährlich rund eine Milliarde Euro einsparen, so von der Burg. "Weitere Handelsabkommen, zum Beispiel mit Singapur, befinden sich auf der Zielgeraden."

Trotz des schwierigeren außenwirtschaftlichen Umfelds, des Handelskonflikts mit den USA und neuer Sanktionen im Russland- und Iran-Geschäft haben die Unternehmen im Nordschwarzwald positive Exporterwartungen und sehen sich für ihre internationalen Geschäfte gut gerüstet.

"Die IHK Nordschwarzwald unterstützt Sie kontinuierlich mit einem umfangreichen Informations- und Qualifizierungsangebot", betonte Tanja Traub, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Nordschwarzwald in ihrer Begrüßungsansprache. Fach- und Führungskräfte können sich in Seminaren, Lehrgängen, Workshops und Foren der IHK-Akademie International für die vielfältigen Herausforderungen im Export fit machen. "Damit Sie trotz geopolitischer Turbulenzen und volatiler Märkte mit Ihrem Auslandsgeschäft auf Erfolgskurs bleiben", so Traub.