Minister Alexander Bonde trug sich in die goldenen Bücher der Gemeinden Seebach und Baiersbronn ein, flankiert (von links) von Bürgermeister Reinhard Schmälzle (Seebach), Landrat Klaus Michael Rückert, OB Julian Osswald (Freudenstadt) und Bürgermeister Norbert Beck (Baiersbronn). Foto: Kuhnert Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuer Minister zeigt sich in Sachen Nationalpark "gesprächsoffen"

Von Hannes Kuhnert

Region. Mit dem neuen Landwirtschafts- und Umweltminister Alexander Bonde (Grüne) aus Baiersbronn machte sich am Sonntag eine Gruppe Lokalpolitiker aus Württemberg und Baden am Ruhestein auf den Weg, um beim "gemeinsamen Wandern die Vielfalt der Wälder zu erleben". So waren zum internationalen Tag der biologischen Vielfalt rund 1000 Wanderungen überschrieben, die auf Einladung des Bundesministeriums für Umwelt und des Bundesamts für Naturschutz bundesweit stattfanden.

Der Ruhestein ist dem 35-jährigen Minister aus Mitteltal nicht fremd. Er bezeichnet den Schwarzwaldgipfel schlichtweg als "meinen Hausberg". Tatsächlich ist er, fast genau ein Jahr ist es her, auf ähnlicher Strecke und mit ähnlicher Gefolgschaft schon einmal gewandert, damals noch als einfacher Bundestagsabgeordneter der Grünen aus dem Wahlkreis Emmendingen-Lahr.

Neben Vertretern von Behörden, Naturschutz, Forst und Waldwirtschaft wanderten die Landtagsabgeordneten Norbert Beck (CDU) aus Baiersbronn und Bea Böhlen (Grüne) aus Baden-Baden mit. Bürgermeister der Anliegergemeinden, Landrat Klaus Michael Rückert und Dezernent Edwin Dreher aus dem Landratsamt Offenburg gaben ihm das Geleit vom Seekopf über die Grinden des Naturschutzgebiets Wilder-See Hornisgrinde und über das Euting-Grab zurück.

Zuvor hieß Rückert als Vorsitzender des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord Bonde bei dessen erstem Auftritt in seiner Eigenschaft als Naturschutz-Minister willkommen und verwies auf die Kombination von Naturpark und Naturschutz auf dem Ruhestein, wo es vorbildlich gelinge, Naturschutz, Forstwirtschaft und Tourismus unter einen Hut zu bringen. Die Landesregierung wisse sehr wohl, was sie am Naturpark und am Naturschutzzentrum Ruhestein habe, versicherte Minister Alexander Bonde. In kaum einer Region seien Wald- und Holzwirtschaft so tief in der Gesellschaft verankert wie im Nordschwarzwald. In langer Tradition hätten Bauern und Forstleute das rechte Maß im Umgang mit der Natur gefunden. Bonde ging auf die Konzepte und Programme zur naturnahen Waldwirtschaft und zum Naturschutz ein und versicherte, die neue Landesregierung werde die Belange des Naturschutzes weiter vorantreiben. So werde sie mehr Wald als bisher aus der Nutzung nehmen und sich selbst überlassen.

In Fragen eines Nationalparks im Bereich Hornisgrinde ist die neue grün-rote Landes-Regierung gesprächsbereit. Dies versicherte Alexander Bonde. Für die Landesregierung seien Großschutzgebiete wichtig. Dazu gehöre auch ein Nationalpark. Wo und wie ein solcher eingerichtet werden soll, sei noch nicht geklärt. "Wenn sich in der Region unter den verschiedenen Nutzern eine Diskussion über einen Nationalpark ergibt, sind wir gesprächsoffen", versicherte der Minister.

Bevor man sich auf den Wanderweg machte und sich zunächst mit dem Sessellift auf den Seekopf hinauftragen ließ, machte der Minister noch einen Rundgang durch die Wanderausstellung "Schatzkammer Natur – biologische Vielfalt in Baden-Württemberg", die derzeit im Naturschutzzentrum auf dem Ruhestein zu sehen ist. Und Bonde trug sich in die goldenen Bücher der beiden Gemeinden Seebach und Baiersbronn ein.