Ein Bild Ludwig Schweizers erinnert im Stadthaus an den Baumeister des Wiederaufbaus in Freudenstadt. Foto: Museumsverein Foto: Schwarzwälder Bote

Geschichte: Moderne Präsentation im Stadthaus geplant / Unterlagen aus dem Archiv für Architektur

Freudenstadt. Der Heimat- und Museumsverein Freudenstadt wird die Verdienste des Städtebauers Ludwig Schweizer in besonderer Form würdigen. Im Ostsaal des Stadthauses, der thematisch dem Wiederaufbau Freudenstadts gewidmet ist, sollen Leben und Werk von Ludwig Schweizer in moderner Form eines Touch-Screen-Bildschirms wiedergegeben werden.

Unterlagen, Urkunden, Zeichnungen und Pläne dazu sollen aus dem Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau in Karlsruhe geliehen werden, wo sich der Nachlass Schweizers befindet. Ein erster Besuch im Archiv hat schon stattgefunden. Dies berichteten die Vorsitzenden Reinhold Beck und Hans-Jürgen Schnurr dem Vorstand des Vereins bei dessen Zusammenkunft im Rathaus.

Ludwig Schweizer, Architekt, Baumeister und Hochschullehrer, hat sich in den Jahren 1949 bis 1956 um den Wiederaufbau der in den letzten Kriegstagen 1945 zu 95 Prozent zerstörten Innenstadt Freudenstadts verdient gemacht. Er hat den Wiederaufbau und damit die Gestaltung des Marktplatzes mit Rathaus und Stadthaus sowie des Kurhauses sowohl geplant als auch umgesetzt.

Man sprach seinerzeit vom "Wunder von Freudenstadt". Bei der Präsentation seines Lebenswerks sollen auch andere Bauprojekte Schweizers in Freudenstadt, zum Beispiel das ehemalige Ferienheim der Bauwirtschaft (heute Schwarzwald-Hotel), das Freudenstädter Hochhaus an der Kärntner-Straße (im Volksmund Schweizer Käs‘ genannt) sowie das ehemalige Kurmittelhaus (heute Facharztzentrum) berücksichtigt werden. Ludwig Schweizer, 1910 in Schramberg geboren, starb 1989 in Freudenstadt. Nach dem Baumeister ist im Stadthaus der Ludwig-Schweizer-Saal benannt.

Gemeinsam mit der Stadtverwaltung will sich der Museumsverein bemühen, das Museum im Stadthaus besser auszuschildern. Die Besucherzahlen im Jahr 2018 im Museum sind stark zurückgegangen, nicht zuletzt durch die Straßenbauarbeiten und Umleitungen in diesem Sommer in der Innenstadt. Werner Hertrampf vom Museumsverein: "Manchmal haben nicht mal die Freudenstädter den Weg über die Straße gefunden". Die Zahl der Museumsbesucher lag in den vorvergangenen Jahren im Schnitt um die 12 500. Diese Zahl werde in diesem Jahr sicherlich nicht erreicht, so Hertrampf. Die Besucherzahl im Besucherbergwerk erreicht mit knapp 1200 Gästen in etwa das Niveau der vergangenen Jahre.  Die Hauptversammlung des Heimat- und Museumsvereins findet am Sonntag, 28. April, im Stadthaus statt. Sie wird thematisch der Freudenstädter Künstlergruppe "Das Quadrat" gewidmet.