Auch nach 30 Jahren noch faszinierend: Die Modelleisenbahn. Foto: Schwark

Große Ausstellung der Eisenbahnfreunde Freudenstadt zum 30-jährigen Bestehen. Zahlreiche Besucher.

Freudenstadt - Die Faszination der Modelleisenbahnen ist ungebrochen. Das zeigte die Ausstellung der Eisenbahnfreunde Freudenstadt, die zu ihrem 30-jährigen Bestehen an zwei Tagen viele Besucher begrüßen konnten.

Neben klassischen Märklin-Modellbahnen, wurde unter anderem das Gipswerk Entringen mit seiner Feldbahn im Miniaturformat gezeigt. Die Gruppe "City Limits" aus dem Raum Stuttgart demonstrierte eindrucksvoll, wie man Modellbahnwagen und Loks altern lassen kann. So spiegeln diese wie das Original, den rauen Bahnbetrieb wieder. Spaß bereitete eine Bastelecke den Kindern. Eine kindgerechte Modellbahn wurde gerne genutzt. An einer großen Schauwand stellte Vorsitzender Stefan Braun die Geschichte der Murgtalbahn mit historischen Bildern und Grafiken vor. Gezeigt wurde der Abschnitt von Freudenstadt Hauptbahnhof bis Schönmünzach. Auf der Steilstrecke zwischen Baiersbronn und Freudenstadt waren anfangs Dampfloks im Zahnradbetrieb unterwegs. Stärkere Dampfloks mit einer Gegendruckbremse machten später den Normalbetrieb ohne Zahnrad möglich.

Große Modulanlage stellt Entwicklung von moderner Eisenbahn vor

Ebenfalls auf Schautafeln präsentierte Hubert Kaupp verschiedene Dampfloks, die lange Zeit die Eisenbahn prägten. Die Entwicklung der modernen Eisenbahn stellte der Modelleisenbahnclub Herrenberg und Gäu mit einer großen Modulanlage vor. Darauf rollten bis zu 25 Fahrzeuge auf den Gleisen. Schwere Güterzüge waren ebenso zu sehen, wie der schnittige ICE 3. Als Hingucker erwies sich die elegante Lok E-103, die in ihrer Zeit als modernste E-Lok galt. Auch die legendäre Diesellok V-200 rollte gemächlich über die Anlage, während eine 44er-Dampflok mit feinen Rauchwolke dahin schnaufte.

Die digitale Technik hat längst auch bei den Modellbahnen Einzug gehalten. Wie beim Original werden Signale und Weichen von einem zentralen Stellwerk in der Mitte der Anlage gestellt. Mit bis zu sechs Mitgliedern waren die Herrenberger Modellbahner vor Ort. Sie freuten sich über die gute Resonanz der Ausstellung in Freudenstadt. Freudenstadt waren sie schon öfters und freuten sich über eine gute Resonanz und durchweg gute Stimmung. Jung und alt konnte man Fragen zur Anlage beantworten.

Gipswerk-Anlage beeindruckt durch liebevolle Gestaltung

Ein Hingucker war auch die liebevoll gestaltete Anlage der Schmalspurfreunde Niefern-Öschelbronn, die die ehemalige Anlage des Gipswerks Entringen ausstellten. Das Gipswerk befand sich zwischen Herrenberg und Tübingen. Die Strecke der Feldbahn mit 600 Millimetern Spurweite war zweieinhalb Kilometer lang. "Eineinhalb Jahre haben wir recherchiert, eineinhalb Jahre gebaut", informierten Andreas Grüner und Uwe Eisele. Für sie ist es reizvoll, Arbeitsabläufe der Feldbahnen aufzuzeigen. Heute noch werden Feldbahnen in norddeutschen Torfabbaugebieten genutzt.

Ein großer Flohmarkt und ein Händler boten eine Vielzahl von Modellen und Literatur an. Einen großen Wunsch hat Vorsitzender Braun: Damit der Verein weiterhin bestehen kann, sucht man dringend neue Mitglieder, die Freude am Modellbau, an der Eisenbahn und gemeinsamen Unternehmungen haben. Dabei könne man sich als Modelleisenbahner, Landschaftsbauer, Hobbyelektriker oder Bahnhistoriker entfalten, sagte er. Am 28. Dezember kann man sich beim Tag der offenen Tür im Klostereichenbacher Vereinsheim in der Murgtalstraße 182 über das Hobby informieren. Text und Fotos: Lothar Schwark