Bei der Aussicht ist es kein Wunder, dass Thomas Rothfuß aus Musbach seit seinem achten Lebensjahr ein echter Flugplatz-Fan ist. Foto: Schwark

Thomas Rothfuß hebt gerne mal ab. Ein einfaches "Komm doch mal rüber" brach das Eis.

Freudenstadt-Musbach - Es war im Sommer 2009, als sich der damals achtjährige Musbacher Thomas Rothfuß mit seiner Schwester Rebecca die Frage stellte: "Was machen wir an diesem Tag?" Nun, der heimische Flugplatz war nicht weit, und die Kinder konnten beobachten, wie die Segelflieger am Musbacher Flugplatz an der Seilwinde abhoben. Mit sehnsüchtigen Blicken schaute Thomas Rothfuß den startenden Flugzeugen hinterher.

"Komm doch mal rüber", ermunterten ihn einige aktive Segelflieger, die den Jungen beobachtet hatten. Der Bann war gebrochen – und Thomas Rothfuß wurde nach und nach in die Geheimnisse des lautlosen Flugs eingeweiht. Nun durfte er unter Aufsicht die Flugzeuge vom Landeplatz zur Startstelle mit schieben, das Windenseil einklinken oder die Flügel vor dem Start waagerecht halten. Für den Jungen "unvergessliche Augenblicke". Nachdem er die Erlaubnis seiner Eltern hatte, hob er erstmals im hinteren Sitz eines Doppelsitzers zum Rundflug über Musbach ab. Damit dankten die Piloten, die den jungen Musbacher ins Herz geschlossen haben, dem Jungen für seine Hilfe. Thomas Rothfuß ist seit nunmehr zwei Jahren ein treuer Segelflug-Fan, der vom Musbacher Fluggelände nicht mehr wegzudenken ist.

Sitz immer mit ein paar Kissen ausgestattet

Der mittlerweile Zehnjährige war auch bei der Junioren-Segelflug-WM mit Begeisterung dabei. Wo es nur ging, half er mit, was nicht nur bei der Jugendgruppe große Beachtung fand. Klar, dass Thomas Rothfuß mit 14 Jahren mit dem Segelfliegen anfangen will. Das Kreisen im Aufwind und das Gefühl, dabei zu steigen, bereitet ihm viel Spaß. Rasante Windenstarts sind so richtig nach seinem Geschmack. Um die 30 Mal wurde Thomas Rothfuß von seinen Musbacher Flugfreunden bereits zu Himmels-Trips mitgenommen. So kennt er auch die Vereins-Morane (Motorflugzeug) oder den UL (Dynamik), mit denen ihn Karl Pfau, zweiter Vorsitzender der Fliegergruppe Freudenstadt, schon mal zu erlebnisreichen Rundfügen mitnahm. Damit er auch gut sitzt, wird Thomas Rothfuß’ Sitz hinten immer mit ein paar Kissen ausgestattet – doch die werden immer weniger, je mehr der Junge wächst.

Mit seinem Musbacher Flugfreund Constantin Wiegert durfte Thomas Rothfuß schon einen echten Überlandflug im Duo Discus (Segelflugzeug) miterleben. "Der Duo Discus mit 20 Metern Spannweite ist mein Lieblingsflugzeug", sagt der Zehnjährige bestimmt und strahlt über das ganze Gesicht. So waren die großen Ferien ein einziges Abenteuer für Thomas Rothfuß. Bei seinen Besuchen auf dem Musbacher Flugplatz lernte er auch das soziale Miteinander und die Verantwortung kennen, die das Segelfliegen so mit sich bringen.

"Wenn ich mit den Schulaufgaben fertig bin, komme ich gerne wieder am Flugplatz vorbei", kündigt das Fliegerküken schon mal an. Und in den vier Jahren, die es noch bis zum ersten eigenen Start dauert, wird der Nachwuchsflieger noch manchen spannenden Gastflug genießen können.