Kunstverein feiert Finissage / Erster Platz geht an Maximilian Müller
Von Petra Haubold
Freudenstadt. Die Jahresausstellung des Kunstvereins unter dem Motto "Die Welt in und um uns" ging mit einer Preisverleihung zu Ende: Arbeiten von Schülern wurden von den Besuchern prämiert.
Mit der Finissage zogen die Verantwortlichen Bilanz: Man habe es geschafft eine höhere Qualität in die Ausstellung zu bekommen, mit rund 300 Besuchern seien allerdings etwas weniger Besucher als im Vorjahr gekommen. Dennoch sei die Besucherzahl erfreulich.
Insgesamt habe der Verein eine höchst gelungene Ausstellung bewerkstelligt, so das Fazit des Vorsitzenden Peter Graf. Rund die Hälfte der 19 teilnehmenden Künstler waren zur Finissage gekommen, außerdem einige der 21 Schüler, die sich in diesem Jahr erstmals mit ihren Bildern an der Ausstellung beteiligt hatten. Drei der Nachwuchskünstler wurden schließlich mit einem Preis ausgezeichnet.
Den Ausstellern sei es prima gelungen in ihren Werken, "die Eindrücke der Welt auszudrücken", so Graf. Düstere, fast schon depressive Stimmungen wechselten mit hellen leuchtenden Bildern. Die zwei Wochen dauernde Ausstellung sei geprägt gewesen von einem sehr gut besuchten Rahmenprogramm, so Graf. Ein Höhepunkt sei das virtuose Konzert von Horst Schlenzka aus Baiersbronn am vergangenen Sonntag gewesen, betonte der Vorsitzende. Die Ausstellung der Schülerarbeiten dreier Schulen im Obergeschoss solle im nächsten Jahr unbedingt wiederholt werden, schon allein um die Kunstszene in Freudenstadt mit jugendlichen Kunstschaffenden zu bereichern. Hier wünschte sich Graf, dass dann auch die Freudenstädter Schulen mitmachten.
Hauptthema bei der Finissage waren die Schüler-Bilder. Nachdem viele Besucher ihre Stimmzettel abgegeben hatten, wurden diese am frühen Nachmittag von den Mitgliedern des Kunstvereins ausgezählt. Die 15-jährige Salome Kalmbach aus Dornstetten gewann mit ihren farbenfrohen Pusteblumen den dritten Preis bei 31 Stimmen. Den zweiten Platz belegte Johanna Weinmann mit einem düster anmutenden, abstrakten Acryl-Bild bei 36 Stimmen. Ein Bild, "das jedem ins Auge sticht", so Peter Graf schmunzelnd, hatte der 17-jährige Maximilian Müller vom Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium in Baiersbronn entworfen. Sein Werk "Schmelztiegel der Welten" fand große Beachtung und wurde vom Publikum als Siegerbild auserkoren. Der Zwölftklässler habe durch Kreativität, Talent und viel Gefühl überzeugt. "Für diese Altersgruppe ganz große Klasse", lobte Graf den jungen Künstler im Beisein der zahlreichen Besucher. Im Gespräch verriet der Preisträger dann auch, dass er das Motiv schon vor einigen Jahren entworfen habe. Sein Bild solle das Unrecht auf der Erde zeigen. Die dunklen Schatten seien Synonyme für das Böse. Dass sein recht düsteres Bild ausgewählt wurde, habe ihn überrascht.
Der Dank des Vorsitzenden galt auch den Lehrern, die ihre Schüler motiviert haben, mitzumachen. Einen Trostpreis gab es natürlich auch für die nicht prämierten Bilder. Hier dürfen sich die Schüler über eine beitragsfreie Jahresmitgliedschaft im Kunstverein freuen. "Mal in den Verein reinschnuppern, um sich als Jugendlicher künstlerisch zu engagieren", so erklärte Graf die Motive des Vereins.