Der alte Festsaal im Hotel Waldlust mit der Vorführtechnik für den Kinoabend. Foto: Denkmalverein Foto: Schwarzwälder Bote

Denkmalverein: Kinoabend in ehemaligem Nobelhotel / Mehr als 60 Besucher

Freudenstadt. Nach "Weihnachten im Denkmal" im Dezember nun "Kino im Denkmal". Mehr als 60 Besucher kamen zu dem Kinoabend im großen historischen Festsaal der "Waldlust" am Samstag. Gezeigt wurde der biografische Streifen "Falco – Verdammt, wir leben noch!" über die österreichische Legende.

Damit beschritt der Denkmalverein Freudenstadt ein weiteres Mal neue Wege, um das leer stehende Denkmal "Hotel Waldlust" mit Leben zu füllen. Der Gedanke dabei: Sichern, betreuen und verwalten allein reichen nicht aus, das historisch attraktive Ambiente taugt zu weit mehr.

Veranstaltungen in loser Reihenfolge

Folglich begann der Verein, passende Veranstaltungsformate in unregelmäßiger Taktfolge in das alte Grandhotel einzubetten. Im vergangenen Sommer wurde etwa mit den "Salonikern" ein beschwingter Balltanz-Abend auf der idyllisch eingerahmten Hotel-Gartenterrasse gefeiert.

Die Idee für das Kino-Event stammt vom Denkmalvereins-Aktiven Björn Kübler, der zusammen mit Tobias Schneider auch die gesamte Vorführ- und Beleuchtungstechnik eingerichtet hat.

Auf Fotografen sind wieder unterwegs

Bei der Begrüßung des Kinopublikums betonte Björn Kübler, dass Denkmalpflege auch darin bestehe, einem solch "exklusiven Ort" wie diesem fast 100 Jahre alten Festsaal immer wieder Leben einzuhauchen. Das Schlosshotel Waldlust möge so aus seinem Dornröschenschlaf erwachen.

Als Rahmenprogramm um die zweistündige Film-Präsentation bei Popcorn, Cola und Glühwein auf den alten Bankett-Tischen im gewärmten Ballsaal waren Führungen im Denkmal angeboten. Außerdem war seit dem frühen Nachmittag ein Würstchengrill vor der Hotelpforte aufgebaut, und es gab Linsensuppe.

Für mehr als zwei Dutzend Fotografen aus dem weiten Umkreis war eigens an dem Tag auch eine der begehrten, mehrstündigen Fototouren im Hoteldenkmal angeboten worden. Eine tagesaktuelle feierliche Szene trug sich zu, als die Sternsinger am Nachmittag auf der Eingangstreppe dem Haus und seinen Hütern ihren Segen spendeten.

Die "Kino im Denkmal"-Reihe wird übrigens schon Ende des Monats, wie bereits berichtet, fortgesetzt. Mit einem Thriller von besonderer Bewandtnis. Am Mittwoch, 31. Januar, flimmert der Albtraum-Horrorstreifen "Bela Kiss – Proloque" in der Waldlust über die Leinwand.

Zu großen Teilen im Gebäude gedreht

Aus gutem Grund: Diese für den internationalen Markt lancierte Produktion von Filmstudenten aus Esslingen wurde 2013 zu großen Teilen in den Sälen, Korridoren und Zimmersuiten des einstigen Nobelhotels gedreht.