Beim "Counterpoint-Rag" trugen die Jungs Bomberjacken, Sonnenbrillen und Baseballcaps, die Mädchen hingegen traten in Sommerkleidern auf. Foto: Kober Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: "Spiel der Geschlechter" ist Thema bei Eurhythmie-Aufführung der Waldorfschule

"Spiel der Geschlechter" war das Thema einer Eurhythmie-Vorstellung im gut besuchten Theater im Kurhaus. Für die Zwölftklässler der Waldorfschule war dies gleichzeitig auch der Eurythmie-Abschluss.

Freudenstadt. Zuvor hatten sich die Schüler mit ihrem Eurythmie-Lehrer Martin Zabel, mit den unterschiedlichen Geschlechterrollen, der unterschiedlichen Leiblichkeit und deren Veranlagungen beschäftigt.

Als Musikstücke erarbeitete die Klasse als "männliches Stück" das Prélude in cis-Moll von Sergej Rachmaninoff. Das weibliche Gegenstück dazu bildete das tänzerische "Gai Printemps" von der französischen Komponistin Mel Bonis.

Erweitert wurde das Programm durch die zehnte und elfte Klasse mit jeweils einem Stück aus dem Zyklus "Silhouettes" von Dvorák. Dabei übernahmen die Frauen die Ober- und die Herren die Unterstimme des Stücks.

Christian Giersch komponiert Stück

In der Choreografie blieben die Stimmen bei der zehnten Klasse noch nebeneinander, wohingegen sich diese bei der elften Klasse schon mehr begegneten und durchmischten. Gespielt wurden die Musikstücke von Thomas Müller am Flügel.

Den Prozess und die unterschiedliche Intensität der Begegnung hatte der Komponist Christian Giersch eigens für diesen Abschluss in einem "Counterpoint-Rag" zusammengefasst. So wurde zunächst das "männliche" und "weibliche" Motiv getrennt dargestellt, um dann in einer anschließenden Begegnung um die Vorherrschaft zu ringen.

Zunächst traten die beiden Geschlechterrollen abwechselnd in den Vordergrund, durchmischten sich und vereinten sich letztlich in kurzen Sequenzen des Schlussteils. Dieses Stück präsentierten die Jungs in Bomberjacken, Sonnenbrillen und Baseballcaps, um die angeberische Art ihrer Musik und Bewegung noch zu untermalen. Die Mädchen hingegen, deren Motiv eher weicher und fließender war, traten in luftigen Sommerkleidern auf.

Farblich genau abgestimmte Lichteffekte

Unterstützt durch eine professionelle Beleuchtung, wurde in allen Stücken die jeweilige Stimmung der Stücke noch visuell hervorgehoben. So gab es teilweise takt- und gar tonweise unterschiedliche, farblich genau abgestimmte Lichteffekte. Den Abschluss des Abends bildeten traditionell lustige Texte, die die Schüler alleine, zu zweit oder zu dritt ausgearbeitet hatten. Darunter waren auch Szenen von Loriot, in denen die Eigenheiten von Mann und Frau im Vordergrund stehen. Des Weiteren waren Gedichte und Texte von Christian Morgenstern, Heinz Erhard, Wilhelm Busch und einige englische Texte zu hören.

Belohnt wurden die jungen Darsteller mit viel Schlussapplaus und Zugaberufen. Diesen kamen die Schüler nach, indem sie noch einmal den "Counterpiont Rag" mit seinen unterschiedlichen und lustigen Kostümen aufführten.