Bei der Präsentation (von links): Jörg Lennart, Brigitte Dorwarth-Walter von der Handwerkskammer Karlsruhe und Jochen Protzer. Foto: WFG Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Analyse der aktuellen Struktur vorgestellt

Jörg Lennart von der Agentur Moduldrei stellte im Digital Hub Pforzheim einem Publikum aus kommunalen Wirtschaftsförderern und Vertretern der Kammern die Analyse der aktuellen Wirtschaftsstruktur für die Region Nordschwarzwald vor.

Region. Die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) hatte die Agentur mit einer Analyse der aktuellen Wirtschaftsstruktur der Region Nordschwarzwald beauftragt, um Projekte noch zielführender und zukunftsweisend auf die Bedarfe der regionalen Akteure auszurichten. Die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) unterstützt mit Projekten und Dienstleistungen die Entwicklung der Region als Wirtschaftsstandort und vermarktet sie nach innen und außen.

Die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft einer Region setze detaillierte Kenntnisse der aktuellen Situation, Veränderungen und den Vergleich mit anderen Regionen und Ebenen voraus, teilt die WFG mit. Dabei hängen Standortmarketing und Fachkräftesituation eng zusammen.

Insbesondere wurden bei dem Vortrag die Wertschöpfungsketten zwischen den momentan stärksten Branchen identifiziert und dargestellt sowie relevante Standortquotienten herausgearbeitet. Dabei zeigt sich der Maschinenbau durch die größte Zahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten als eine der stärksten Branchen der Region.

Medzinbranche überrascht

Unter den regionalen Top-Ten-Branchen finden sich die Herstellung von Metallerzeugnissen, der Großhandel, die Architektur- und Ingenieurbüros und der Einzelhandel. Ein starkes Wachstum zeichnete sich in den Bereichen Herstellung von Kunststoffwaren sowie Bauen und Wohnen ab. Dort erhöhte sich im Zeitraum von 2009 bis 2018 der Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um mehr als 20 Prozent.

Überraschend für die Teilnehmer sei die positive Entwicklung der Wertschöpfungskette Gesundheit mit Schwerpunkten im Bereich Medizin und Dentaltechnik, so die WFG. Die klare Empfehlung von Jörg Lennart lautete, die bereits genannten Wertschöpfungsketten sowie die Schwerpunktbranchen in Zukunft weiter auszubauen und dem Branchenschwerpunkt Holz und Möbel weiter Aufmerksamkeit zu widmen.

Interessant in der Betrachtung sei zudem die positive Entwicklung der Auszubildendenzahl in der Region Nordschwarzwald in den vergangenen fünf Jahren gewesen. Gegenüber Gesamtdeutschland mit einer Negativentwicklung von minus 0,3 Prozent kann die Region auf ein Plus von 3,3 Prozent blicken.

Da der Fachkräftemangel in nahezu allen Branchen ein zentrales Problem darstellt, ist die Aussicht auf eine langfristige Stellenbesetzung ein starker Standortfaktor. Die Analyse verdeutlichte, dass der Nordschwarzwald nach wie vor eine attraktive Wirtschaftsregion für bestehende und neue Unternehmen darstellt.