Krankenhaus-Geschäftsführer Peter Mast (Vierter von links) stand den Mitgliedern des SPD-Ortsvereins im Freudenstädter Krankenhaus Rede und Antwort. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder-Bote

SPD-Stadtverband informiert sich bei Besuch im Freudenstädter Krankenhaus über derzeitige Situation

Freudenstadt. Anerkennung und hohen Respekt für die Arbeit, die in beiden Krankenhäusern des Landkreises geleistet wird, sprachen Mitglieder des SPD-Stadtverbands Freudenstadt den Mitarbeitern den Häusern in Freudenstadt und Horb aus. SPD-Ortsvorsitzender Tobias Fromann betonte, das Freudenstädter Krankenhaus müsse in kommunaler Hand bleiben.

 

Mitglieder des Ortsvereins mit Fraktionsvorsitzendem Eberhard Haug und Stadtrat Günter Braun informierten sich bei einem Besuch im Krankenhaus Freudenstadt aus erster Hand über die derzeitige Situation. Ihre Gesprächspartner waren Peter Mast, Geschäftsführer der KLF gGmbH, sowie Jörg Marx, Vorsitzender des Betriebsrats. Die Sozialdemokraten, so Fromann, hätten die Entwicklung der Krankenhäuser des Kreises konstruktiv begleitet – auch in einer Zeit, als die Öffentlichkeit durch die lang anhaltende Diskussionen verunsichert gewesen sei. Es gehe nun um die Zukunftsfähigkeit des Freudenstädter Hauses. Fromann fragte: "Wie können wir den Standort sichern und Mitarbeiter nach Freudenstadt holen?"

Über die Zukunft des Horber Krankenhauses könne jetzt, da das Markterkundungs-Verfahren noch nicht vollständig ausgewertet sei, nur spekuliert werden, so Mast. Die Bereitschafts- und Notdienste sind auch nach der Schließung aufrecht erhalten worden. Betriebsratsvorsitzender Jörg Marx erinnerte an die Verunsicherung der Krankenhaus-Mitarbeiter über Monate hinweg. Marx: "Das wird mit Blick auf die Kommunalwahlen bewusst gesteuert."

Drei Lösungswege böten sich, so Peter Mast, für das Krankenhaus in Freudenstadt an. Dort besteht ein Investitionsbedarf von rund 53 Millionen Euro innerhalb der kommenden 25 Jahre, davon etwa 13 Millionen kurzfristig. Noch im Juli werde ein Gutachten vorliegen, das Auskunft darüber geben soll, ob das Krankenhaus am alten Standort saniert wird, ob ein Teilneubau am jetzigen Standort günstiger ist, oder ob ein neues Krankenhaus an einem zentralen Ort im Landkreis gebaut werden müsse. Ein Neubau würde aller Erfahrung nach bis zu 50 Prozent bezuschusst, die Sanierung nur bis zu 15 Prozent, so Mast. Als kurzfristige Ziele des Freudenstädter Hauses nannte Mast das Wiederbeleben des Mutter-Kind-Zentrums, einen Schwerpunkt für Gefäßmedizin und den Ausbau der Altersmedizin.

Um die Situation am Krankenhaus zu verbessern werde "nach Verbündeten gesucht", so Mast. Mit der Uniklinik Tübingen sei man in intensiven Gesprächen, auch was die Suche nach Ärzten und Fachärzten betrifft. Die sei derzeit eines der größten Probleme der Krankenhäuser, und eine Besserung sei nicht in Sicht. "Verbündete" unter den privaten Krankenhaus-Anbietern kann sich Mast "kaum vorstellen".

Die SPD will den direkten Dialog mit dem Krankenhaus fortsetzen, kündigten Peter Mast und Tobias Fromann an.