Der Freudenstädter Weihnachtsmarkt zieht besonders an den Wochenenden viele Besucher an. Foto: Schwark

Händler, Besucher und Freudenstadt-Marketing ziehen erste Bilanz zum Weihnachtsmarkt.

Freudenstadt - Mehr Kunsthandwerk, ein zufriedener Veranstalter und Besucher, die die gemütliche Atmospähre schätzen – der Freudenstädter Weihnachtsmarkt kommt an. Wermutstropfen ist wie so oft das Wetter.

Dienstagnachmittag gegen 17.15 Uhr. Noch ist noch nicht so viel los auf dem Weihnachtsmarkt auf dem Oberen Marktplatz. Erste längere Schlangen bilden sich an den Glühweinständen und an der Hütte einer lokalen Bäckerei, doch auch Spezialitäten von anderswo – in diesem Fall Käse vom Vorarlberger Senner – werden gerne probiert. Als die nächste kalte Windböe um die Ecke pfeift, wächst auch prompt das Interesse an Winterfleecemützen, die an einem Stand angeboten werden.

"Selbstverständlich gibt es noch Lose für die Tombola", heißt es von der kleinen Bühne. Das nehmen einige zum Anlass, sich schnell an der Losbude anzustellen. Einkaufsgutscheine, ein Jahr kostenloser Strom oder gleich das schicke rote Auto, das da über dem Marktplatz thront – das hätte schon was. Das Kinderkarussell startet auch mit nur einem Kind an Bord, nebenan sind bunte Luftballons zu haben. Eingekauft werden nicht nur Weihnachtsgeschenke, sondern auch Nützliches für den Haushalt, zum Beispiel Besen. Und um die grauen, streugutverklebten Schneehaufen an den Rändern etwas ansehlicher zu gestalten, wurden spaßeshalber einige Tannenzweige darauf drapiert.

Die Marktbeschicker ziehen eine gemischte Bilanz: Am Stand von Gertrud Morlok aus Freudenstadt gibt es selbst gemachte Karten und Gestecke. Heute sitzt ihre Tochter Carmella in der Hütte. Sie waren zum ersten Mal beim Weihnachtsmarkt dabei und nur Montag und Dienstag als Gastaussteller vor Ort. Verkauft hätten sie zwar eher wenig, dennoch würden sie es wieder machen. "Montag und Dienstag sind nun einmal eher ›schwache‹ Tage. Aber es riecht gut, es schmeckt gut, man hat Musik, und wir haben viele nette Leute kennengelernt", sagt Carmella Morlok fröhlich.

Hochzeitstag auf dem Weihnachtsmarkt

Andere sind schon länger dabei. Seit 23 Jahren werden auf dem Freudenstädter Weihnachtsmarkt Teebaum-Produkte aus Dornstetten-Aach angeboten. Ein Ehepaar aus Karlsruhe, das gerade am Stand einkauft, möchte zusätzlich wissen, welcher Glühwein und welche Bratwurst denn am besten sind. "Wir sind zum ersten Mal hier. Heute an unserem Hochzeitstag haben wir einen Ausflug in den Schwarzwald gemacht", erzählen sie. Die Händlerin möchte noch keine Bilanz ziehen: "Abgerechnet wird erst am Schluss. Und gegen das Wetter kann man nun einmal nichts machen."

Jana Bonig, Geschäftsführerin von Freudenstadt-Marketing, nennt den gleichen Punkt: "Vom Wetter her hätte es in den letzten Tagen natürlich besser sein können." Mit der Ausstellervielfalt, die in diesem Jahr gewonnen werden konnte, sei sie jedoch sehr zufrieden. Elf rein kunsthandwerkliche Stände und weitere Hütten mit Kunsthandwerk und Handelsware machten das Angebot vielfältig. Auch von den Besuchern seien die Rückmeldungen bisher positiv. "Es ist ein gemütlicher Weihnachtsmarkt, der auch Besucher von weiter weg anzieht. Es kommt außerdem gut an, dass es jeden Tag Programm gibt." Unter den Händlern, von denen viele schon lange dabei sind, herrsche eine familiäre Atmosphäre. Einige von ihnen würden sogar nur noch in Freudenstadt stehen, weil der Weihnachtsmarkt so schön sei.

Bonig gibt auch schon einen kleinen Ausblick auf das kommende Jahr. "Ein Händler wird altersbedingt aufhören. Wir müssen entscheiden, wer seinen Stammplatz bekommt. Außerdem soll es noch mehr Hütten und mehr Programm geben", erklärt Bonig abschließend.

Der Weihnachtsmarkt ist noch bis Sonntag, 17. Dezember, geöffnet.