Nils Raaf untersucht, ob Flettner-Rotoren für den Schubstrahl eines Flugzeugs besser geeignet sind als Klappen. Eine clevere Lösung zeigte Timo Hertkorn mit seiner Vorrichtung, die Teebeutel automatisch aus dem heißen Wasser zieht. Siegerinnen der Herzen wurden drei Mädels von der Hartranft-Grundschule. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder Bote

Jugend forscht: Grundschülerinnen aus Freudenstadt fahren zum Landeswettbewerb / Teams aus Rottenburg räumen Preise ab

Mit 16 Projekten beteiligten sich Schüler aus dem Kreis Freudenstadt beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht". Drei Mädels von der Hartranft-Grundschule waren dabei nicht nur die Sieger der Herzen.

Kreis Freudenstadt/Altensteig. Mehr als 100 Schüler und Lehrlinge im Alter von neun bis 21 Jahren waren mit dabei. Sie bewerteten die Projekte der anderen Gruppe. Die Mehrheit von ihnen sah die Arbeit der zehnjährigen Schülerinnen Amelie Kapfer, Antonia Bleile und Greta Schulz an vorderster Stelle: die Auswirkung von Getränken auf die Zähne. "Die Jury traf die selbe Entscheidung", sagte Wettbewerbsleiterin Nathalie Weber. So ging der erste Preis an das Grundschulteam, das sich damit für den Landeswettbewerb qualifizierte.

Schülerinnen bringen echte Zähne mit

Beeindruckt waren denn auch die Besucher des Wettbewerbs, zumal das junge Team die Ergebnisse nicht nur anhand von Bildern, sondern durch echte Zähne präsentierte. "Die haben wir von Zahnärzten und unseren Erst- und Zweitklässlern‹, berichtete das Trio. Deutlich wurde bei der Forschungsarbeit, dass das Zähneputzen und die Art des Trinkens eine große Rolle spielen. Und Helen Gauß von der Grundschule der Mädchen erhielt einen Betreuerpreis. "Wir haben auch wieder vermehrt Realschulen dabei", freute sich zudem die Patenbeauftragte des Regionalwettbewerbs, Petra Rauser von der Stadtverwaltung Altensteig. In diesem Zusammenhang verwies sie auf die Realschule im Kreuzerfeld, die mit vier Projekten an dritter Stelle der Schulen mit hoher Beteiligung stand.

Indes räumten die Teams aus den Rottenburger Gymnasien erste Preise ab. Vom Paul-Klee-Gymnasium fiel dabei Mats Raaf ins Auge, der gleich mit zwei Projekten teilnahm. Und zwar im Fachbereich Mathematik/Informatik mit einem "Badfensterüberwacher für Vergessliche", der mittels Signal daran erinnert, das Fenster wieder zu schließen, das nach dem Duschen zur Lüftung geöffnet wurde. Dafür schickte ihn die Jury eine Runde weiter zum Landeswettbewerb.

Den Boysen-Innovationspreis erhielt der 14-jährige Schüler für den Bau einer Anwendung zur Auftriebserzeugung für ein Modellflugzeug auf Basis des sogenannten Magnus-Effekts. Wie Mats Raaf arbeitet auch Nils Raaf mit dem Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch zusammen. Der 18-Jährige Gymnasiast erkundet, inwieweit sich Flettner-Rotoren für eine Schubvektorensteuerung eignen. Angeregt wurde er durch die Problematik von Klappen beim Flugzeug, die den Schubstrahl abbremsen. Mit seinem Vorhaben wurde er ebenfalls zum Landeswettbewerb durch einen ersten Preis weitergeleitet. Dort trifft er dann auch auf den zwölfjährigen Timo Hertkorn vom Katholischen freien Gymnasium, der einen "TeeBagExomat" entwickelte. Nie wieder vergessene Teebeutel im heißen Wasser oder Verbrühungen beim Herausholen erzielt die Vorrichtung mit Zeituhr.

Darüber hinaus verliehen die Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft fünf Sonderpreise an Teilnehmer aus dem Martin-Gerbert-Gymnasium und der Gewerblichen Schule in Horb sowie dem Kepler-Gymnasium und der Hartranft-Grundschule in Freudenstadt.