Ein ansprechendes Konzert gestalteten die Lehrer der Musik- und Kunstschule im Kienbergsaal. Foto: Musik- und Kunstschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert der Musik- und Kunstschule im Kienbergsaal sehr gut besucht / Zum ersten Mal gehen Programme aus

Von Petra Haubold Freudenstadt. Dass die Ausbildung der Musikschüler der Musik- und Kunstschule Freudenstadt in den besten Händen liegt, zeigte das von mehr als 150 Gästen besuchte Lehrerkonzert im Kienbergsaal.

Die Lehrerkonzerte finden einmal jährlich statt und gehören inzwischen zum festen Bestandteil des kulturellen Angebots in Freudenstadt. "Das ist das erste Mal, dass uns die Programme ausgegangen sind", sagte Christian Pöndl, ganz überwältigt ob der vielen Zuhörer. In diesem Jahr stünden moderne Stücke, sowie Melodien aus der Romantik auf dem von den Lehrern selbst zusammengestellten Programm, so Pöndl. Zudem spiele man "querbeet" durch viele Stile und Epochen, was auch mal seinen Reiz habe.

Vor den begeisterten Gästen brachten zunächst Diana Nufa (Querflöte) und Natalia Denisenko (Klavier) ein Scherzo von Felix Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör und beeindruckten mit makelloser Technik und viel Gespür für die Musik. Das Duo wurde bei einem gemächlichen Andante und dem vergnügten Rondo von Franz Doppler durch die Flötistin Nadine Thomann verstärkt. Im Kontrast dazu spielte Johannes Kurz als Solostück für Blockflöte Jakob van Eycks "Wat zalmen op den Avond doen", "eine rund gespielte Volksliedmelodie niederrheinischer Herkunft", so der Solist. Kurz gab seinem perlenden Flötenspiel ein erstaunliches klangliches Volumen.

Dimitri Zhuravel wagte sich dann mit seiner Trompete an die vom kalifornischen Komponisten Anthony Plog arrangierte neuzeitliche Komposition "Postcards": "Der erste und der dritte Satz sind unheimlich maschinell", kündigte Zhuravel an. Er überzeugte mit einer markanten Artikulation. Auf dem Schlagwerk spielte schließlich Musiklehrer Anton Khananayev eine Komposition von Mark Glentworth, den "Blues for Gilbert", der mit seinen warmen Klangfarben ausgezeichnet in den Rahmen des Konzerts passte.

Jennifer Claußen (Horn) und Pianistin Julia-Laura Andrei präsentierten ein Intermezzo und eine Nocturne des russischen Komponisten Reinhold Glière aus der Romantik und ebneten damit den Weg für den finalen Glanzpunkt des Abends: Mit technischer Perfektion spielte die Rumänin Julia-Laura Andrei den höchst virtuosen Klavierpart vom "Totentanz", eine Paraphrase über "Dies Irae" von Franz Liszt. Die scheinbare Mühelosigkeit bei der Bewältigung von Liszts geradezu dämonischer Musik war nur ein Aspekt von Andreis Klavierspiel. Die Solistin agierte mit Charme, Eleganz und Brillanz, tobte sich bei den schnellen und leidenschaftlichen Passagen aus und zeigte bei den Momenten voller Mystik alle Facetten ihres Könnens. Am Ende gab es stürmischen Applaus.