Die Zahl der Photovoltaik-Anlagen auf Privathäusern, wie hier in Loßburg, soll gesteigert werden. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Arbeitsprogramm für die nächsten vier Jahre liegt in Grundzügen vor

Kreis Freudenstadt (vr). Der Landkreis Freudenstadt will in den kommenden vier Jahren seine Anstrengungen im lokalen Klimaschutz fortführen.

Das erklärten Christina Lucha von der Energieagentur Horb und Ralf Bohnet, Wirtschaftsbeauftragter des Landkreises, in der Sitzung des Technischen Ausschusses am Montag. Dort legten sie das Arbeitsprogramm bis 2024 vor, das der Kreis für den "European Energy Award" umsetzen will.

Noch Luft nach oben

Seit neun Jahren spielt der Kreis Freudenstadt in der Liga der Energiesparer mit und kommt dabei nach eigener Einschätzung gut voran. Zu rund 64 Prozent habe der Kreis mittlerweile seine selbstgesteckten Ziele erreicht. Weitere Verbesserungen seien mit Fortschreiten des Prozesses immer mühsamer zu erreichen. Dennoch habe der Kreis seit 2018 noch mal einen Sprung nach vorne gemacht. Allerdings gebe es weiterhin "noch Spielraum nach oben".

Was die Prozentzahlen zu bedeuten haben, wurde im Bericht nicht wirklich klar. Bohne kündigte jedoch an, ab 2022 alle vier Jahre eine CO2-Bilanz vorlegen zu wollen.

Darüber hinaus zeigten Lucha und Bohnet auf, was sie in naher Zukunft umsetzen wollen. Dazu zählen die Beschaffung von Elektro-Fahrräder für Mitarbeiter des Landratsamts, um Kurzstrecken umweltfreundlich zurücklegen zu können, die weitere energetische Sanierung von Kreisgebäuden, die Verbesserung der Abläufe in der Bioenergie Freudenstadt, ein Wettbewerb unter Schulen zum Thema CO2-Einsparung, der Ausbau von Nahwärmeprojekten und des Radwegenetzes sowie der Ausbau von Photovoltaik auf eigenen Gebäuden und auf Dächern von Privathäusern, die durch gezielte Beratung der Besitzer erfolgen soll.

Viele Ziele blieben noch vage und allgemein formuliert. "Ich weiß, dass man nicht alles auf einmal machen kann. Dennoch wäre ein Zeitplan für den Ausbau der Radwege wünschenswert", sagte etwa Wolf Hoffmann (Grüne). Allerdings müsse der Radwegebau mit Partner abgestimmt werden, etwa Bund, Land und Gemeinden, so die Verwaltung. Auch sei es für den Kreis schwierig, Ladesäulen für Elektro-Autos und -Fahrräder zu fördern. Mitarbeiterzahl und Geld seien nun mal begrenzt.

Lucha sagte, der Kreis Freudenstadt bewege sich im Vergleich zu anderen Kreisen im Land im Mittelfeld. Hans-Dieter Rehm (CDU) erklärte, es sei gut, die Photovoltaik im Kreis auszubauen. Die ersten älteren Anlagen fielen nun aber aus der Nutzung heraus. Diese bestehenden Standorte sollten nicht verloren gehen.

Thema für Klausurtagung?

Uwe Hellstern (AfD) regte an, die Idee einer Klimakonferenz des Kreistags erneut aufzugreifen. "Beim vorigen Mal hatte ich dagegen gestimmt. Das war ein Fehler, den ich heute bereue", so Hellstern. Landrat Klaus Michael Rückert erklärte, er halte generell mal wieder eine Klausurtagung des Kreistags für sinnvoll. Wegen Corona sei dies derzeit allerdings schwer umzusetzen.