IEine Petrischale mit MRSA-Keimen. Foto: Weigel

Krankenhaus investiert in Sicherheit der Patienten. Analysegerät im Labor liefert Ergebnis in zwei Stunden.  

Freudenstadt - Patienten im Krankenhaus Freudenstadt können jetzt vor einem stationären Aufenthalt mit Hilfe eines Schnellverfahrens innerhalb von zwei Stunden auf das gefährliche Krankenhausbakterium MRSA getestet werden.

Ein Analysegerät steht dafür allen Abteilungen der Klinik im Labor zur Verfügung. "Das ist eine wichtige Investition in die Sicherheit und wird für Patienten, Mitarbeiter und den Klinikhaushalt positive Auswirkungen haben", sagt Geschäftsführer Ralf Heimbach. Der Erreger mit dem komplizierten Namen "Methicillin Resistente Staphylococcus aureus", besser bekannt in der Kurzform MRSA, ist einer der gefährlichsten Erreger, die man sich im Krankenhaus einfangen kann. Die Übertragung erfolgt vor allem über die Hände.

Kürzere Klinikaufenthalte werden erwartet

MRSA ist ein Bakterium, das gegen eine zunehmende Zahl von Antibiotika resistent ist. Bisher seien die Abstrichproben an ein externes Labor geschickt worden, teilt die Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH (KLF) mit. Bis das Ergebnis der Untersuchung vorlag, seien zwei bis drei Tage vergangen.

"Mit dem neuen Analysegerät können wir jetzt innerhalb von zwei bis drei Stunden zuverlässig und sicher MRSA in klinischen Proben nachweisen", erklärt Florian Bea, ärztlicher Direktor des Krankenhauses Freudenstadt. Die Vorteile dieses neuen Schnelltestverfahrens seien offensichtlich. Am effektivsten kann die Ausbreitung des Keims unterbunden werden, wenn dieser zeitnah festgestellt werden könne. Je schneller entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden, desto geringer sei die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf andere Personen. "In der Zukunft erwarten wir uns durch das neue Testverfahren kürzere Klinikaufenthalte für die Patienten und einen reduzierten Einsatz von Antibiotika. "Auch auf das Bettenmanagement könnte es positive Auswirkungen haben, da Patienten mit Verdacht auf MRSA nicht über den Tag mit erhöhtem Hygieneaufwand isoliert werden müssen", sagt der ärztliche Direktor.

Händehygiene besonders wichtig

Nicht nur im Fall von MRSA-Erregern sei Händehygiene ein Thema. Sie sei ein wichtiger Schutz vor Infektionen. Regelmäßiges Händewaschen gelte als eine der entscheidenden Maßnahmen zur Vermeidung von Infektionskrankheiten, aber Händewaschen allein reiche im medizinischen Bereich nicht aus. Die Gefahr, Krankheitserreger von einem auf den anderen Patienten zu übertragen, sei groß, so die KLF. Mit der Händedesinfektion verringere man mit Hilfe eines speziellen Händedesinfektionsmittels die Zahl von Krankheitserregern auf der Haut. Im Klinikum Freudenstadt werden die Ärzte und Pflegekräfte regelmäßig zu diesem Thema geschult. Im vergangenen Herbst fand ein Aktionstag "Rund um die Händehygiene" mit Infostand und Gewinnspiel für die Mitarbeiter des Krankenhauses statt. "Man muss immer wieder für dieses wichtige Thema sensibilisieren", sagt Melanie Wiechert, Hygienebeauftragte der KLF. Zusammen mit ihrer Kollegin Sabina Kimmig hatte sie viel positive Resonanz für den Aktionstag geerntet.