Gemeinderat beschließt Erhöhung / Grundsatzdiskussion über Notwendigkeit verschiedener Kurzonen vertagt

Von Doris Sannert

Freudenstadt. Konus, die kostenlose Nutzung des Personennahverkehrs für Gäste, wird teurer, die Kurtaxe deshalb auch. Um wie viel, darüber waren sich die Stadträte im Freudenstädter Gemeinderat nicht so ganz einig. Auch nicht, ob unterschiedliche Kurzonen für Freudenstadt überhaupt noch zeitgemäß sind.

Drei Kurzonen gibt es in der Gesamtstadt: In der Zone I befindet sich Freudenstadt selbst, in Zone II bilden die Stadtteile Kniebis und Lauterbad, und in Zone III sind Igelsberg, Zwieselberg, Dietersweiler, Wittlensweiler, Musbach, Grüntal-Frutenhof sowie der Campingplatz Langenwald. In allen drei Zonen übersteigen die Kosten für Konus die Einnahmen aus der Kurtaxe und des Fremdenverkehrsbeitrags – allerdings in unterschiedlicher Höhe. So liegt der Kostendeckungsgrad in Zone I bei 50,43, in Zone II bei 40,97 und in Zone III bei 62 Prozent. Der Ausschuss für Verwaltung, Tourismus und Soziales hatte das Thema vorberaten und schlug dem Gremium vor, dieses Ungleichgewicht ein wenig auszugleichen. Statt einer einheitlichen Erhöhung von zehn Cent sollte in Zone I die Kurtaxe von zwei auf 2,10 Euro, in Zone II von 1,30 auf 1,60 Euro und in Zone III von einem Euro auf 1,10 Euro erhöht werden. Die Jahreskurtaxe soll sich lediglich in Zone II von 40 auf 48 Euro erhöhen, in Zone I bei 68 Euro und in Zone III bei 28 Euro belassen werden.

"Konus ist für den Schwarzwald ein richtiger Segen", zeigte sich Tourismusdirektor Michael Krause überzeugt. Durch den Beitritt des Verkehrsverbunds Karlsruhe erfahre das Angebot eine weitere Attraktivitätssteigerung. Oberbürgermeister Julian Osswald sprach sich für den Vorschlag des Ausschusses aus, stellte jedoch die Grundsatzfrage, ob Freudenstadt überhaupt drei Kurzonen braucht. Stadträtin Bärbel Altendorf-Jehle (Bürgeraktion) hatte dazu eine eindeutige Meinung: "Freudenstadt ist eine Stadt – drei Kurzonen sind nicht mehr zeitgemäß, alle sollten das Gleiche bezahlen." Die Grundsatzdiskussion wollte der Oberbürgermeister jedoch nicht übers Knie brechen und lieber zu einem späteres Zeitpunkt führen.

Während sich Andreas Bombel (CDU) für eine unterschiedliche Erhöhung der Kurtaxe aussprach, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen, wollte Beate Gaiser von der Freien Wählervereinigung, dass die Erhöhung in allen drei Zonen gleich ausfällt. Walter Trefz (Bürgeraktion) stellte einen entsprechenden Antrag, der mit nur drei Jastimmen und einer Einhaltung abgelehnt wurde. Das Gremium folgte dem Empfehlungsbeschluss des Ausschusses mit drei Gegenstimmen.