Informationen über das Rote Kreuz und das Frauenhaus erhielt SPD-Landtagskandidatin Viviana Weschenmoser (Mitte) von Alexandra Feinler und Dieter Dettinger. Foto: SPD Foto: Schwarzwälder Bote

Parteien: SPD-Kandidatin im Gespräch mit dem Roten Kreuz/ FSJ als Startrampe

Freudenstadt. Bereits ein halbes Jahr nach Öffnung des ersten Frauenhauses im Kreis Freudenstadt bestätigt sich, wie sehr diese Einrichtung für bedrohte Frauen und Frauen mit Kindern benötigt wird. Das unterstrichen die beiden Mitarbeiterinnen des Roten Kreuzes im Frauenhaus. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuz (DRK) ist Träger der Einrichtung, die vom Land Baden-Württemberg, dem Landkreis und dem DRK finanziert wird.

 

Landtagskandidatin Viviana Weschenmoser von der SPD erkundigte sich bei einem Besuch in der Zentrale des Kreisverbands in Freudenstadt nach den ersten Erfahrungen mit der neuen Einrichtung. Die SPD im Kreis Freudenstadt hatte mit anderen Gruppierungen seit Jahrzehnten das Frauenhaus gefordert.

Um die Integration der neuen "Hilfe in Not" im Zirkel der Hilfseinrichtungen, Verbände und Organisationen der Region zu erleichtern, versprach Weschenmoser, dem Frauenhaus beim Aufbau eines Netzwerks behilflich zu sein. Überrascht hörte die Kandidatin, dass manche Frauen einen Teil der Kosten für ihre Beherbergung selbst tragen müssen, was für viele Betroffene kaum erschwinglich sei. Ein solcher Kostenbeitrag sei Frauen in derartigen Notsituationen nicht zuzumuten, zumal sie oft auch finanziell von ihren Partnern überwacht würden, so Weschenmoser. Sie werde sich im Fall ihrer Wahl dafür einsetzen, dass dieser Eigenbetrag gestrichen werde.

Den allgemeinen Klagen über die bürokratischen Hürden, um an Fördertöpfe zu gelangen, setzte Weschenmoser einen Vorschlag entgegen. Das Land solle zumindest im ländlichen Raum in jedem Landkreis eine Stelle schaffen, die das komplizierte Förderwesen koordiniert, damit Kommunen und Vereine leichter an Förderprogramme von EU, Bund und Land gelangen können.

Im Gespräch mit dem stellvertretenden DRK-Kreisgeschäftsführer Dieter Dettinger und Alexandra Feinler von der Presseabteilung interessierte sich die Kandidatin vor allem für das Ausbildungswesen beim Roten Kreuz. Der Kreisverband Freudenstadt mit etwa 450 aktiven Mitgliedern, darunter rund 100 Jugendrotkreuzler, beschäftigt 170 Mitarbeiter in den unterschiedlichsten Bereichen. Mit 20 Auszubildenden, darunter auch Studierende, gehört das DRK Freudenstadt zu den ausbildungsstärksten Kreisverbänden im Land. Nicht selten führt das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) junge Leute auf die Schiene der Hilfsbereitschaft und ist gleichzeitig Startrampe für ein Medizinstudium.