Sie sorgten mit ihrem Konzert für Panflöte, Gesang und Orgel für einen musikalischen Hörgenuss (von links): Kirchenmusikdirektor Karl Echle (Orgel), Claudia Echle (Gesang) und der Schweizer Panflöten-Virtuose Jonas Jenzer. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Panflöte und Orgel harmonieren perfekt mit ausdrucksstarkem Gesang / Konzertreihe in Taborkirche abgeschlossen

Panflöte, Gesang und Orgel erklangen zum Abschluss der Sommerkonzertreihe "Orgel zur Nacht" in der gut besuchten Taborkirche in Freudenstadt.

Freudenstadt. Mit dem Programm "Cantilena" boten der Schweizer Panflötist Jonas Jenzer, Claudia Echle (Gesang) und Kirchenmusikdirektor Karl Echle (Orgel) ein lyrisch-gesangliches Konzert mit ausdrucksstarken Werken aus Barock, Klassik, Romantik und der Moderne.

Obwohl die Instrumente unterschiedlicher nicht sein können, erklangen sie in schöner Harmonie: Die große Rieger-Orgel und die kleine Panflöte, mit ihrer geheimnisvollen Geschichte. Ihr Name stammt aus der griechischen Mythologie. Weil die Nymphe, die der Hirtengott Pan heiraten wollte, ihn ablehnte, wurde sie in ein Schilfrohr verwandelt. Aus diesem Rohr soll Pan der Legende nach ein Instrument gemacht und darauf sein Leid geklagt haben.

Programm auch in der Schweiz aufgeführt

In der Taborkirche entlockte Jonas Jenzer, der seit seinem zehnten Lebensjahr vom Klang der Panflöte fasziniert ist, ihr die schönsten Klänge in musikalischer Harmonie vereint mit der Orgel. Bereits seit 2011 konzertiert Jenzer immer mal wieder gemeinsam mit Karl Echle. Das Programm "Cantilena" hatten die drei Musiker bereits im Juni zwei Mal in der Schweiz, in Jenzers Heimatort Bern und in Langenau im Emmental, aufgeführt.

Einen schönen Einstieg in das Sommerkonzert bot das Largo von Georg Friedrich Händel, bei dem die Orgel begann und die Panflöte sanft einstimmte und durch die hellen Töne immer mehr an musikalischem Glanz verbreitete. Eindrucksvoll und beseelt sang Claudia Echle Händels "Singe Seele, Gott zum Preise", wobei ihre Stimme mühelos auch in den Höhen den gesamten Kirchenraum erfüllte. Beim "Salve Regina" verfolgten die Zuhörer fast andächtig auch die vielen unterschiedlichen Lautstärkenwechsel von piano bis fortissimo. Mit zwei Werken aus der Klassik von C.W. Gluck ließen Echle an der Orgel und Jenzer mit der Panflöte, die einzigartige Harmonie ihrer Instrumente hörbar werden.

Mit "Ach, ich habe sie verloren" wurde mit der hell klingenden Orgel sowie der akzentuiert gespielten Panflöte, das Suchen und Verlieren musikalisch eindrucksvoll dargestellt. Karl Echle glänzte mit einem zweiteiligen Orgelsolostück von Mendelssohn-Bartholdy, "Praeludium und Fuga in f-Moll", das er geschmeidig-virtuos und auch mit dramatischen Elementen präsentierte. Die ganze Spielkunst erforderte die sehr schnelle Fuga mit ihrer vorwärtsdrängenden Melodie und der dazu gegenläufig gespielten Abwärtsspirale, wobei auch schon mal eine Hand quer über der anderen auf dem nächst höheren Manual spielte. Eine zu Herzen gehende Melodie war G.Faurés "Cantique de Jean Racine", bei der Jenzer virtuos mit der Panflöte regelrechte zarte Klangwolken erzeugte, die zwischen romantischen und melancholischen Elementen abwechselten. Ergreifend war "Pie Jesu", das eher leise von der Orgel begleitet wurde. Dabei ließ die gefühlvoll gespielte Panflöte in den höchsten Tönen viele verschiedene Klangfarben aufleuchten. An Zartheit von Orgel und Panflöte kaum zu überbieten, war "Spiegel im Spiegel" von A. Pärt, einem Komponisten der Neuzeit, mit sich wiederholenden Tonfolgen in wechselnden Tonlagen auf Seiten der Orgel und liebevoll und filigran gespielten Tönen der Panflöte, dessen gemeinsame Melodie leise und unerwartet abrupt endet.

Zum Schluss wird es romantisch

Romantisch wurde es zum Ende des Sommerkonzerts mit Friedrich Schuberts "Gretchen am Spinnrade" mit einer melodiösen Orgel, Panflötenspiel und Gesang. In eine Abendstimmung versetzte Claudia Echle mit "Im Abendrot" von Schubert, bevor "Die Sterne" in ihrer ganzen Pracht und Vielfalt durch Orgel und Panflöte am Klanghimmel erschienen. Der große Applaus des Publikums wurde noch mit einer Zugabe belohnt.