Notfälle: Landtagsabgeordneter nennt unter anderem Empfingen als unterversorgt
Kreis Freudenstadt. Die gesetzlichen Hilfsfristen für Rettungseinsätze können im Landkreis Freudenstadt nicht allerorts eingehalten werden. Diese Schlussfolgerung zieht der FDP-Landtagsabgeordnete Timm Kern.
Viele Gemeinden würden im Notfall zu spät erreicht. Vielerorts bräuchten Rettungsdienste bis zum Eintreffen im medizinischen Notfall zu lange. Das baden-württembergische Rettungsdienstgesetz schreibt vor, dass Hilfe möglichst nach zehn Minuten, höchstens aber nach 15 Minuten vor Ort sein muss, so Kern. Aus medizinischer Sicht werde das Eintreffen innerhalb von zehn Minuten bekräftigt, was auch Rettungsdienste selbst unterstützen.
"In Empfingen beispielsweise schafft es der Rettungsdienst in 79,4 Prozent aller Fälle, innerhalb der vorgeschriebenen Zeit einzutreffen. Legt man die Zehn-Minuten-Frist zu Grunde, erreichen die Einsatzkräfte nur in 42,3 Prozent der Einsätze den Notfallort", so Kern. Empfingen sei damit "unterversorgt". Dies gelte auch für viele weitere Orte im Landkreis Freudenstadt.
"Unhaltbare Zustände seit Jahren bekannt"
Seit Jahren seien die "unhaltbaren Zustände" bekannt. Die FDP/DVP-Landtagsfraktion habe Innenminister Thomas Strobl (CDU) mehrfach zum Handeln aufgefordert. Schließlich gehe es bei diesem Thema oft um Leben oder Tod. Das Innenministerium schließe nach dem Rettungsdienstgesetz mit den Leistungsträgern Vereinbarungen über die bedarfsgerechte Versorgung und sei oberste Aufsichtsbehörde. "Die Realität lässt an der Wahrnehmung der Verantwortung zweifeln", kritisiert Timm Kern, Mitglied im zuständigen Innenausschuss. Die Fraktion fordere den Innenminister auf, Versorgungslücken zu schließen und die Ausbildungsdeckelung angesichts des Personalmangels aufzuheben.