Die Frage ist nicht wo, sondern ob überhaupt investiert wird. Bürger bringen ihre Anliegen vor.
Freudenstadt - Die Frage laute zunächst nicht, ob ins Panorama-Bad oder ins Freibad Langenwaldsee investiert werde, sondern ob überhaupt. Das betonte Oberbürgermeister Julian Osswald bei der Bürgerversammlung am Mittwoch, als es ums Thema Bäderkonzept ging. Grund ist die schlechte Finanzlage der Stadt.
Osswald versprach, dass es zum Thema Bäder noch eine gesonderte Veranstaltung für die Bürger geben wird und schnitt auch das Thema Bürgerentscheid an: Der Gemeinderat entscheide, ob er oder die Bürger das entscheiden.
Hans-Heinrich Blöcker vom Bäderberatungsunternehmen aquantas informierte die Zuhörer in einem Parforceritt über die Machbarkeitsstudie zur Entwicklung der Bäderlandschaft. Sie war dem Gemeinderat nichtöffentlich vorgestellt und danach in einem Pressegespräch erläutert worden (wir berichteten). Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Freibadneubau nicht zwingend erforderlich ist, und empfiehlt eine Attraktivierung des Panorama-Bads.
Falls ein Freibadneubau angestrebt werde, ist dieser laut Studie aus betrieblicher und wirtschaftlicher Sicht nur am Standort Panorama-Bad sinnvoll. Ein Grund dürfte auch die Förderung sein. Denn, so erläuterte Osswald, Fördermittel gebe es nur über das Tourismusförderprogramm, und solitäre Freibäder würden eben nicht überwiegend touristisch genutzt.
Ein Naturbad, ein Naturbadesee oder vielleicht eine Down-Hill-Strecke am Langenwaldsee, das Panorama-Bad zunächst zurückstellen und sich auf das Langenwaldsee-Bad konzentrieren, Hauptsache ein für die Kinder erreichbares Freibad, egal an welchem Standort – die Bürger nutzten die Versammlung, um Anregungen und ihre Standpunkte darzustellen, aber auch, um die Dinge kritisch zu hinterfragen. Da wurde die Enttäuschung über die Schließung des Langenwaldsee-Bads ebenso zur Sprache gebracht wie Zweifel daran, dass die Wasserflächen der vorhandenen Freibäder wie im Gutachten dargestellt für die Stadt ausreichend sind. Dass in Freudenstadt ein Freibad gebraucht wird, das war auch auf einem Banner vor dem Kurhaus zu lesen. "Wir müssen den Spagat hinbekommen, zwischen dem, was wir uns leisten können, und dem, was wir uns wünschen", betonte Osswald.
Volker Schmitz war es besonders wichtig, dass es langfristige Pläne gibt, auch in Zusammenhang mit dem Grünprojekt.
Dass es eventuell auch einen ganz anderen Weg geben könnte, damit sich am Langenwaldsee etwas tut, machte Gisbert Hindennach deutlich – den des ehrenamtlichen Engagements der Bürger. Er wäre gerne bereit, 5000 Euro zu spenden und 200 Arbeitsstunden zu erbringen für einen Naturbadesee am Langenwaldsee.