Nistkastenaktion in Musbach kommt wie gerufen: Schon eine Stunde nach getaner Arbeit zieht der erste Vogel ein
Von Bärbel Altendorf-Jehle
Freudenstadt-Musbach. "Alle Vögel sind (noch nicht) da…..", aber ihre Villen stehen in Musbach schon bereit und können bezogen werden. In einer Gemeinschaftsaktion von Alt und Jung wurden in Musbach 50 Nistkästen gebastelt und im Wald aufgehängt.Kleines Einflugloch oder größer, mit Balkon oder ohne, ganz individuell, den Vorlieben ihrer künftigen Bewohner angepasst, sind die Häuser entstanden. Zwar fehlt der Briefkasten, jedoch haben alle eine Hausnummer erhalten, und die durften die Kinder im Kindergarten Musbach auf die Nistkästen malen.
Ortsvorsteher Günter Züfle hatte die Idee. Um ihn herum hat sich eine rüstige und agile Rentnermannschaft geschart, die seine Ideen in die Tat umsetzten. So wurde überall in Musbach in Garagen, Kellern und Werkräumen gesägt und gehämmert. Dabei heraus kamen 50 schöne Vogelnistkästen, die nun im Musbacher Wald auf den Einzug der Höhlen- und Halbhöhlenbrüter warten.
Greifvogelexperte gibt Tipps
Fachmännisch begleitet wurde das Projekt von Achim Klumpp vom Greifvogelschutz Nordschwarzwald. Er war im Vorfeld schon im besagten Gebiet unterwegs, um zu schauen, welche Vogelarten hier leben. Mit Leiter, Hammer und Nägeln bewaffnet machten sich die Bauherren dann auf den Weg, die Häuser für Blau- und Kohlmeise, Rotschwanz und Bachstelze aufzuhängen, und zwar so, dass der Regen nicht ins Einflugloch klatscht und Katzen nicht dran kommen.
Auch Fachmann Olfert Dorka wurde zu Rate gezogen. Er erklärte, dass es neben den Wohnungen für die Vögel, auch wichtig ist, für Nahrung zu sorgen. Das heißt: entsprechende Sträucher mit Beeren anzupflanzen. Und während man sich noch Gedanken darüber machte, kam Günter Züfle die zweite zündende Idee: "Jetzt haben wir die Nistkästen, dann machen wir doch einen richtigen Vogelpfad in Musbach." Mit Hinweisschildern, wer da so lebt und ein- und ausfliegt, mit den von Dorka vorgeschlagen Bepflanzungen und einigem mehr. "Eine touristische Attraktion", meint Günter Züfle.
Der erste Schritt ist zumindest schon getan, die Nistkästen hängen. Der erste Vogel ist übrigens schon eine Stunde später eingezogen.
