Patrick Puskeiler von der Fliegergruppe Wolf Hirth in Kirchheim/Teck (Foto) landete in der Standardklasse auf Tagesrang zwei und bestätigte damit seine Rolle als Mitfavorit.. Foto: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

Erster Flugtag in Musbach geschafft / Nägel siegt in der Clubklasse

Von Lothar Schwark Mit einem Auftakt nach Maß beendete das deutsche Junioren Segelflug-Team den ersten Wertungsflug der WM in Musbach bei Freudenstadt.Sowohl in der Standard- als auch der Clubklasse sicherten sich die deutschen Junioren (bis 25 Jahre) die Tagesplätze eins bis drei. In der Clubklasse absolvierte Sebastian Nägel die 276,4 km Racing Task über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 71,9 km/h. Tobias Welsch war auf Std. Cirrus mit 72,9 km/h (993 Punkte) einen Hauch schneller.

Durch den höheren Flugzeugindex wurde seine Geschwindigkeit punktemäßig jedoch leicht reduziert. So werden in der Clubklasse unterschiedliche Flugleistungen der Segelflugzeuge ausgeglichen. Der Esslinger Alexander Späth erzielte ebenfalls auf Std. Cirrus 72,6 km/h und 989 Punkte. Anfangs kamen die 43 Clubklasse-Piloten bei guter Thermik rasch voran. Doch mit einsetzender Erwärmung lösten sich die Kumuluswolken am Himmel mehr und mehr auf. Dadurch verschwanden sichtbare Bojen am Himmel, die den Teilnehmern die Aufwinde anzeigen."Der Rückweg war anspruchsvoll. Immer wieder mussten wir tief überm Relief nach dem rettenden Aufwind suchen", resümierte Späth.

Härter erwischte es die Standardklasse. Die 321 km Racing Task erfüllte keiner der Teilnehmer. Grund war die unerwartet früh zusammenbrechende Thermik. "Zum Schluss hat es nur noch geblubbert", so Felipe Levin, der amtierende Junioren- Weltmeister der Standardklasse. Levin hatte die größte Ausdauer und landete nach 300,5 Flugkilometern und 1000 Tagespunkten auf dem Flugplatz Winzeln-Schramberg, der als letzte Wende angeflogen wurde. Von der Fliegergruppe Wolf Hirth in Kirchheim/Teck schaffte Patrick Puskeiler mit 292,0 km den 2. Tagesplatz und 972 Punkte. Jan Frederic Müller aus Homberg/Ohm landete mit 291,7 km (970 Punkte) auf Tagesrang drei.

Ein Großteil des Feldes scheiterte auf der ansonsten so thermisch guten Schwäbischen Alb. In sich hatte es die Wende Ulm-West, wo zahlreiche Junioren lange Zeit ums Obenbleiben kämpften mussten. Auf dem Flugplatz in Musbach fuhr Hängergespann um Hängergespann los, um die Piloten von Flugplätzen, Wiesen und Äckern aufzusammeln.

Nach dem ersten Flugtag hat das deutsche Team seine Mit-Favoritenstellung bestätigt. Doch bei einer Segelflugmeisterschaft zählt das Endergebnis. Bei noch weiteren acht möglichen Flugtagen ist Beständigkeit gefragt. Zugute kommt den Deutschen sicherlich die gute Ortskenntnis. Von Vorteil ist es, Auslösepunkte der Thermik gezielt anfliegen zu können. Nur zählt hier beim Schachspiel am Himmel ebenso die Devise: zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Der für gestern geplante zweite Flugtag wurde wegen schwieriger Bedingungen neutralisiert. Ergebnisse Clubklasse, Wertungsflug 1: (276,4 km). 1. Sebastian Nägel (Deutschland) LS 1-d 71,9 km/h, 1000 Punkte, 2. Tobias Welsch (Deutschland) Std. Cirrus 72,9 km/h, 993 Punkte, 3. Alexander Späth (Deutschland) 72,6 km/h, 989 Punkte. Standardklasse, Wertungsflug 1 (321,0 km): 1. Felipe Levin (Deutschland) Discus 2a, 300,5 km, 1000 Punkte. 2. Patrick Puskeiler (Deutschland) Discus 2ax, 292,0 km, 972 Punkte, 3. Jan Frederic Müller (Deutschland) 291,7 km, 970 Punkte, ...23. Martin Schönwandt (Deutschland) 230,7 km, 768 Punkte.