Julian Osswald Foto: Hopp

Oberbürgermeister erteilt Kandidatur in Landeshauptstadt aus "persönlichen Gründen" Absage. Mit Kommentar

Freudenstadt - Julian Osswald will nicht als Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart antreten.

Das teilte der Oberbürgermeister unter anderem auf seinem Instagram-Account mit.

"Nach reiflicher Überlegung habe ich mich heute entschlossen, der Findungskommission vor ihrer heutigen Entscheidung mitzuteilen, dass ich aus persönlichen Gründen nicht für eine Kandidatur als Oberbürgermeister in Stuttgart zur Verfügung stehe", teilte der Freudenstädter OB am Samstag in einer Pressemitteilung mit.

Er fühle sich "nach wie vor sehr geehrt", dass ihm diese anspruchsvolle Aufgabe zugetraut werde. Er habe "sehr gute Gespräche mit der Findungskommission" geführt. Aufgrund der sehr guten Bewerberlage werde die Kommission einen CDU-Kandidaten mit ausgezeichneten Gewinnchancen finden.

"Wie bereits in der Vergangenheit ausgeführt, fühle ich mich in Freudenstadt sehr wohl und möchte den erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre gemeinsam mit dem Gemeinderat und den Bürgern fortsetzen", so Osswald weiter. In den nächsten Jahren stünden "sehr spannende" Aufgaben an.

Dazu zählte unter anderem die gemeinsame Gartenschau mit Baiersbronn im Jahr 2025. Er danke allen, die zuletzt als Gesprächspartner und Ratgeber zur Verfügung gestanden haben. Er werde den nominierten Kandidaten nach Kräften unterstützen, denn das gemeinsame Ziel müsse es sein, die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart für die CDU zu gewinnen.

Kommentar: Kluger Zug

Von Volker Rath

Julian Osswald sagt eine Kandidatur bei der OB-Wahl in Stuttgart ab, und das ist eine kluge Entscheidung. Natürlich streichelt es das Ego, wenn einem ein solch exponiertes Amt zugetraut wird. Arnulf Klett, Manfred Rommel, zuletzt Fritz Kuhn – das politische Oberhaupt der Landeshauptstadt rangiert von der Strahlkraft her in der Öffentlichkeit nicht weit hinter dem Ministerpräsidenten. Entsprechend hart wird die Wahl umkämpft sein. Osswald war zuletzt gesundheitlich angeschlagen. Ob ihn die CDU nominiert hätte, steht noch mal auf einem anderen Blatt. Er wird das Bewerberfeld sicher gut auf die eigenen Chancen hin sondiert haben. Nach dem selbst gewählten Ausstieg in diesem frühen Stadium kann Osswald unbeschädigt und glaubhaft seine Arbeit in Freudenstadt fortsetzen. Bei einer Niederlage wäre das so sicher nicht der Fall gewesen.