Junge Leser: Projekt "ZiSch – Zeitung in der Schule" geht in Runde zehn / Klassen aus dem ganzen Landkreis
Wenn Nachrichten nicht vom Himmel fallen, woher kommen sie dann? Und wie entstehen sie? Rund 420 Schüler aus dem Landkreis Freudenstadt gehen diesen und anderen Fragen rund um Medien auf den Grund. Das Projekt "ZiSch – Zeitung an der Schule" startet in Kürze wieder.
Kreis Freudenstadt. Vier Wochen lang tauchen die Kinder und Jugendliche mit ihren Lehrkräften ein in die Welt der Nachrichten im Allgemeinen und der Tageszeitung im Besonderen. Das Projekt – mittlerweile das zehnte im Landkreis Freudenstadt – wird wieder getragen vom Schwarzwälder Bote, dem Medienpädagogischen Institut Promedia Wolff sowie den Volks- und Raiffeisenbanken im Landkreis Freudenstadt.
Was als Projekt zur Leseförderung begann, hat mittlerweile in Zeiten von Digitalisierung der Gesellschaft und sogenannten Sozialen Medien eine völlig neue Dimension angenommen. Ziel ist es, die Jugendlichen dabei zu unterstützten, sich "Medienkompetenz" anzueignen, kritisch zu bleiben sowie Informationen richtig einordnen und bewerten zu können. Kurz: sich als Teil der demokratischen Gesellschaft eine fundierte eigene Meinung zu bilden.
Für Petra Wolff, die selbst ein Lehramtsstudium absolviert und viele Jahre Erfahrung mit Medienpädagogik gesammelt hat, ist die Tageszeitung das ideale Format für dieses Projekt, alleine schon durch die klare Struktur des Aufbaus. Von ihrem Institut kommen das Lehrmaterial und das pädagogische Konzept. Außerdem begleitet sie die vierwöchige Reise durch die Welt von Medien und Journalismus.
18 Klassen und eine Schülerzeitung-AG von zehn Schulen sind mit dabei, von der Gemeinschaftsschule bis hin zur Klassenstufe elf am Beruflichen Schulzentrum in Freudenstadt. Vom 9. März bis zum 3. April befassen sich die Teilnehmer im Unterricht mit der Tageszeitung, ob nun in gedruckter Form zum Blättern oder als ePaper zum Wischen auf dem Tablet. Jeder Schüler erhält täglich sein persönliches Exemplar der Tageszeitung, wahlweise auch einen kostenlosen Zugang zur digitalen Ausgabe. Die Bezirksvereinigung der Volks- und Raiffeisenbanken unterstützt das Projekt unter anderem als Sponsor.
Was ist der Unterschied zwischen Fakten und Meinung? Woran erkannt man seriöse Nachrichten? Wie kommen Nachrichten zustande? Was macht eigentlich ein Redakteur? Wie sind Zeitung und Artikel aufgebaut? Um diese und andere Fragen dreht sich "ZiSch". Die Schüler sollen sich dabei jedoch nicht nur berieseln lassen, sondern selbst aktiv werden: als Autoren, Fotografen oder Kameraleute, die ihre eigenen Artikel, Bilder und Beiträge verfassen oder erstellen, die während des Projektzeitraums auch veröffentlicht werden.
Die eingereichten Schüler-Beiträge nehmen automatisch an einem Wettbewerb teil. Am Ende werden die in den Augen der Jury besten Arbeiten ausgezeichnet, mit einem Zuschuss von jeweils 150 Euro für die Klassenkasse. Preise in fünf Kategorien sind ausgelobt: allgemeine Themen für die Klassenstufen sieben und acht sowie älter, bestes Foto und Finanzthemen. Dazu gibt es einen Sonderpreis Video.
Dazu gibt es Unterstützung und ein Rahmenprogramm. Möglich sind Besichtigungen des Druckzentrums Südwest in Villingen-Schwennigen, Besuche von Redakteuren zu Gesprächsrunden in Schulklassen, Hilfe beim Verfassen von Beiträgen oder beim Drehen von Videos durch Profis. Auch Lehrlinge von Volks-. und Raiffeisenbanken können eingeladen werden, um sich zu Themen wie Bewerbung und Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren oder mehr zu den Hintergründen der Finanzwirtschaft zu erfahren.