Das "Ensemble Triada" bot ein Konzert in außergewöhnlicher Besetzung. Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Flöte, Gitarre und Bratsche als harmonischer Klangkörper

Freudenstadt. Über ein Konzert mit einer "nicht alltäglichen" Instrumentalbesetzung, wie Kirchenmusikdirektor Karl Echle bei der Begrüßung betonte, konnten sich die Zuhörer am Sonntag in der Taborkirche freuen.

Dass Flöte, Gitarre und Bratsche wundervoll zusammenpassen, bewies das "Ensemble Triada" und begeisterte die Zuhörer mit Werken der Komponisten Francesco Molino, Heitor Villa-Lobos, Anton Diabelli und Christoph Schmitz. Das Trio, bestehend aus den Kollegen der Horber Musikschule Atsuko Scharpf Matsuura (Flöte), Daniela Schwabe (Bratsche) und Christoph Schmitz (Gitarre), der Komponist und Chorleiter in Salzstetten ist, hat sich 2016 zusammengefunden, um Werke aus der Blütezeit der Gitarre und weitere Werke in dieser Besetzung zu erarbeiten und zu spielen.

Den Auftakt bildete das fröhlich anmutende Allegro des Komponisten Francesco Molino aus "Trio für Flöte, Bratsche und Gitarre op. 45", bei dem die hell klingende Flöte Akzente setzte und mit schnellen Läufen, die von der Bratsche dialogisierend aufgenommen und von der Gitarre harmonisch begleitet wurden, die Zuhörer ein erstes Mal beeindruckte.

Sanft und romantisch folgte "Romanze", bei der Flöte und Bratsche dominierten und teilweise im Duett spielten, während die Gitarre grundbegleitend und ohrschmeichelnd spielte. Schnell und tänzerisch kam das "Rondo" daher. Flötistin Atsuko Scharpf Matsuura gab ein paar Erläuterungen zum Komponisten Molino, bevor ein Duett für Bratsche und Gitarre erklang, die "Bachianas Brasileiras Nr. 5 – Aria (Cantilena)" des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos, der als Vater der brasilianischen Musik galt und von Johann Sebastian Bachs Kompositionstechniken fasziniert war, wie Gitarrist Schmitz erklärte. Das ungewöhnliche Duo machte durch seufzend klingende Passagen, das der Cantilena zugrunde liegende Gedicht "Vom Glanz des Mondes in der Nacht" und das Thema Sehnsucht hörbar.

Ein weiteres Duett, dieses Mal für Flöte und Gitarre, das "Distribucào de Flores", erzeugte eine entsprechend andere musikalische Stimmungslage. Schmitz’ Begeisterung für den Komponisten Villa-Lobos wurde durch eine Eigenkomposition für alle drei Instrumente in der "Hommage à Heitor Villa-Lobos" zum Klingen gebracht.

Bratschistin Schwabe versetzte die Zuhörer mit ihren Ausführungen in die Zeit von 1800 bis 1840, als häusliches Musizieren durch Hausorchester, Trios, Quintette oder Sextette in Blüte standen. Aus dieser Zeit stammte die "Grande Serenade op. 95" des Komponisten Anton Diabelli. Die drei Musiker, allesamt Könner an ihren Instrumenten, spielten die verschiedenen Stücke teilweise solistisch, dann wiederum sich harmonisch ergänzend bis zur vollen Klangvielfalt. Langer begeisterter Applaus war der Dank für dieses Hörvergnügen, das wesentlich mehr Publikum verdient gehabt hätte.