Funkstille herrscht im LTE-Netz von Vodafone in Kniebis und Zwieselberg. Der Sender befindet sich auf einem Sendemast im Wald. Foto: Archiv

LTE-Funknetz des Anbieters Vodafone funktioniert immer noch nicht / OB schreibt

Von Hartmut Breitenreuter

Freudenstadt-Kniebis. Von wegen Schaden behoben! Was Vodafone-Sprecher Dirk Ellenbrink am Mittwoch unserer Zeitung auf eine Anfrage zum Ausfall der LTE-Funknetzversorgung auf dem Kniebis mitteilte, scheint nicht zu stimmen. Zwar funktionierten Telefon und Internet mancher LTE-Kunden tatsächlich wieder, doch nicht lange. Nach wenigen Stunden war wieder Funkstille und jetzt wächst der Unmut von Bürgern aus Kniebis und auch aus Zwieselberg, die ebenfalls an dem Sender von Vodafone auf dem Kniebis hängen.

Ortsvorsteher Helmut Klaißle aus Kniebis spricht davon, dass vor allem die Hoteliers und privaten Gastgeber massiv verärgert sind. "Auch die Gäste beschweren sich", sagt Klaißle. Dass ein Baum, der in die Funkstrecke gewachsen ist für den Ausfall des Netzes verantwortlich sein soll, hält Klaißle für einen Witz. Besondere Kritik gibt es an dem Kundenservice von Vodafone, von dem man nach wie vor nichts Genaues erfahren könne. Klaißle hat jetzt den Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel über die Misere informiert.

Auch Freudenstadts OB Julian Osswald hat inzwischen reagiert und einen Brief an den Vorsitzenden der Geschäftsführung von Vodafone, Jens Schulte-Bockum, nach Düsseldorf geschickt. Darin bezeichnet er die Informationspolitik der Hotline des Unternehmens als "katastrophal". Eine Information der Kunden durch das Unternehmen nach 13 Tagen scheine als nicht für notwendig erachtet zu werden. "Das können wir in keinem Fall so hinnehmen." Osswald weist auch auf den Schaden hin, der durch den LTE-Ausfall den Betrieben der Gastronomie, der Hotellerie und den Kliniken entstehe. "Wir erwarten im Sinne unserer Bürger und der geschädigten Unternehmen ein sofortiges Handeln sowie ein einem Unternehmen Ihres Anspruchs angemessenes Krisenmanagement", schreibt der OB.

Auch der Europaabgeordnete und FDP-Landesvorsitzende Michael Theurer hat sich inzwischen zu Wort gemeldet. Die Situation auf dem Kniebis sei "ein trauriges, tagesaktuelles Beispiel (...), wo Gastwirte mit dem Laptop in die Stadt hineinfahren müssen, um Reservierungen bestätigen zu können". Er habe sich mit einem Brief an Vodafone gewandt, um Abhilfe zu schaffen, heißt es in einer Pressemitteilung. Gerade in touristisch hochfrequentierten Gegenden Baden-Württembergs bestünden eklatante Versorgungslücken, moniert Theurer und sucht die Schuld bei den Grünen im Land. "Statt vollmundige Ankündigungen zu machen, sollte der selbst ernannte Internetminister Alexander Bonde konkrete, wirtschaftlich existenzielle Probleme von Mittelständlern lösen."