In zwei Wahlkabinen können Briefwähler ihre Stimmen gleich im Rathaus abgeben. Foto: Breitenreuter

Bereits etwa 2000 Anträge zur Bundestagswahl in Freudenstadt. Änderungen bei Bezirken.

Freudenstadt - Wähler machen ihre Kreuzchen auf den Stimmzetteln immer öfter in aller Ruhe zu Hause. Bei der bevorstehenden Bundestagswahl bestätigt sich dieser Trend auch in Freudenstadt. Über 2000 Briefwahlanträge gingen bereits bei der Stadtverwaltung ein.

Die Stadt Freudenstadt reagiert auf die steigende Beliebtheit der Briefwahl. Für die Bundestagswahl hat sie vier Briefwahlbezirke gebildet, das bedeutet, dass vier Teams allein die Stimmen der Briefwähler auszählen. Bisher waren es nur drei. Wie Annegret Graf, Leiterin des Wahlamts bei der Stadt Freudenstadt, mitteilt, wurden für die Bundestagswahl 4000 Unterlagen für die Briefwähler beschafft.

Viele Wahlbriefe sind bei der Stadt bereits eingegangen. Doch die Briefwähler haben die Möglichkeit, ihre Stimmen bis zum Wahltag um 18 Uhr abzugeben oder in den Briefkasten im Freudenstädter Rathaus zu werfen. Dieser wird punkt 18 Uhr nochmals geleert.

Eine Urne steht schon im Rathaus

Beantragen sollte man die Briefwahl aber bis etwa eine Woche vor der Wahl, empfiehlt Annegret Graf, denn man müsse auch die Zustellzeiten einrechnen. Man kann die Briefwahlunterlagen auch im Rathaus abholen. Das ist bis Freitag, 22. September, um 13 Uhr möglich. Auch im Internet gibt es auf der Homepage der Stadt Freudenstadt einen Link, mit dem man die Briefwahl beantragen kann. Wer die Stimmabgabe jetzt schon hinter sich bringen will, kann seine Unterlagen im Rathaus abholen, in zwei Wahlkabinen im Eingangsbereich des Rathauses gleich seine Kreuzchen machen und den Brief in eine bereitgestellte Urne werfen. "Am 24. September sollten die Wahlberechtigten, die zur Urne gehen wollen, ihre Wahlberechtigung genau ansehen", empfiehlt Annegret Graf. Denn gegenüber der Landtagswahl im vergangenen Jahr ergeben sich Änderungen bei den Stimmbezirken und Wahllokalen.

Das Wahllokal, das bisher in der Kreissporthalle bei der Luise-Büchner-Schule untergebracht war, ist künftig in der Aula der Christophorus-Schule zu finden. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wurde die Verlegung vorgenommen, um den Wahlberechtigten des Wahlbezirks 001-10 ein zentraler gelegenes Wahllokal zu bieten. Der Raum in der Christophorus-Schule ist darüber hinaus rollstuhlgerecht.

Zudem hat sich bei den Vorbereitungen der Bundestagswahl gezeigt, dass durch den enormen Zuzug in das Wohngebiet Kohlstätter Hardt ein Ungleichgewicht bei der Zahl der Wahlberechtigten im Wahlbezirk der Theodor-Gerhardt-Schule entstanden ist. In der Regel sind in der Kernstadt durchschnittlich jedem Wahlbezirk ungefähr 1000 Wahlberechtigte zugeordnet. Vor der Neueinteilung waren es im Wahlbezirk Theodor-Gerhardt-Schule aber rund 1400 Wahlberechtigte. Dagegen waren es im Wahlbezirk Kreissporthalle nur 650. Durch die Neueinteilung mit dem Wahllokal in der Christophorus-Schule konnte eine gleichmäßigere Aufteilung der Wahlberechtigten erreicht werden.

Es werden noch Wahlhelfer gesucht

Mehrere Anfragen gab es laut Stadtverwaltung auch bezüglich des Wahlkreises. Das Wahlamt weist deshalb darauf hin, dass sich der Wahlkreis 280 Calw aus den Landkreisen Freudenstadt und Calw zusammensetzt. Die Wahlberechtigten in Freudenstadt geben also ihre Stimme auf dem Stimmzettel für die Bundestagswahl im Wahlkreis 280 Calw ab.

Die Bundestagswahl bringt für Annegret Graf und ihr Team bei der Stadtverwaltung eine Menge Arbeit mit sich. Vor allem gilt es auch genügend Bürger für die einzelnen Wahlvorstände in den jeweiligen Bezirken zu finden. "Noch sind nicht alle komplett", sagt Graf. Immer weniger Bürger seien bereit, ihren Sonntag für die ehrenamtliche Tätigkeit zu opfern, obwohl sie im Grunde dazu verpflichtet sind. Aber es gebe viele Entschuldigungen, hat Annegret Graf festgestellt. "Ich finde es schade, denn die Demokratie müsste es den Bürgern wert sein", sagt sie.

Die Stadt hätte auch die Möglichkeit der Zwangsverpflichtung der Wahlhelfer. Dies sei in manchen Großstädten durchaus üblich, doch zu diesem Mittel wolle die Stadt Freudenstadt nicht greifen, betont die Leiterin des Wahlamts.