Neue Filme. Kleines Publikum durch Corona-Verordnungen. Subiaco-Betreiber zufrieden.
Freudenstadt - Kinos in Baden-Württemberg dürfen seit dem 1. Juni wieder öffnen. Die Betreiber der Subiaco Kinos sind mit den Besucherzahlen durchaus zufrieden. Das Central Kino hingegen ist weiter geschlossen. Warum und wie lange noch, ist nicht bekannt.
Den Umständen entsprechend gute Zahlen
Sommerloch, begrenzte Filmauswahl und Abstandsregeln. Für Kinobetreiber ist es nach der Wiedereröffnung nicht leicht, Besucher in die Säle zu locken. Doch dafür, dass die Bedingungen derzeit so widrig sind, ist Benedikt Petschl vom Verein Subiaco Kinos in Freudenstadt, Alpirsbach und Schramberg durchaus zufrieden. "Es läuft ganz gut. Wir sind natürlich nicht voll ausgebucht, das geht auch wegen der Corona-Regelungen nicht. Aber den Umständen entsprechend haben wir gute Besucherzahlen", erklärt er.
Da momentan wieder das Sommerloch herrscht und die Leute lieber Zeit draußen verbringen, waren die Erwartungen nicht gerade hoch. Dennoch ist im Vergleich zum Vorjahr weniger los. Die Auswahl an Filmen ist ein Grund dafür, meint Petschl. Seit der Wiedereröffnung liefen zunächst nur Filme, die bereits vor Corona im Programm waren.
Wenige Produktionen aus den USA
Demnächst sollen Neuerscheinungen gezeigt werden, wie beispielsweise der deutsche Film "Berlin Alexanderplatz", der ab September in den Subiaco Kinos laufen wird. Derzeit kommen insbesondere aus den USA nur wenige Filme, weil wegen Corona mit deutlich weniger Einnahmen zu rechnen sei, erklärt er.
Petschl hofft darauf, dass die Abstandsregeln für Kinos bald wieder gelockert werden können. "Wenn die Ferienzeit rum ist, könnte der Andrang wieder größer werden", meint er. Der Mindestabstand von 1,5 Metern wäre dann eine starke Limitierung.
Bisher musste aber niemand nach Hause geschickt werden, sagt Petschl. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann vorher online reservieren. In Freudenstadt bietet das Subiaco Kino wöchentlich zehn Aufführungen an, in Alpirsbach sind es sieben, in Schramberg ebenfalls zehn. Diese Zahl sei für die Sommermonate üblich. Eine Buchungspflicht besteht nicht. Es ist möglich, sich ohne Voranmeldung an der Abendkasse eine Karte zu holen.
Die Subiaco Kinos öffneten etwas verspätet am 18. Juni. "Wir haben erst in der letzten Maiwoche erfahren, dass wir ab dem 1. Juni wieder öffnen dürfen. Das war uns dann doch etwas zu spontan", erklärt Petschl. Die Wiedereröffnung musste vorbereitet werden. "Das dauerte alles seine Zeit", erklärt er.
Hoffen auf Rückkehr des kulturellen Lebens
So mussten die Mitarbeiter der Subiaco Kinos Stühle absperren oder ganz entfernen, damit der Mindestabstand zwischen Besuchern gewährleistet werden kann. Anstatt 80 Personen dürfen in Freudenstadt nur 30 gleichzeitig ins Kino. In Alpirsbach sind es zwölf anstatt 50, in Schramberg 40 anstatt 100. Zudem hängen an den Kassen Sitzpläne, auf denen den Besuchern gezeigt wird, auf welchen Sitzen sie Platz nehmen sollen.
Ansonsten trifft man auf die üblichen Corona-Vorkehrungen: Desinfektionsspender, Wegweiser auf dem Boden und Schilder, die über die Verhaltensregeln informieren. So zum Beispiel auch, dass in der Lobby Maskenpflicht gilt, in den Sälen während der Filmvorführungen hingegen nicht. Wie im Restaurant müssen auch Kinobesucher ein Formular mit ihren Kontaktdaten abgeben.
Trotz der widrigen Umstände freuen sich Petschl und sein Team über die Wiedereröffnung: "Wir machen das nicht nur wegen des Umsatzes. Wir sind froh, öffnen zu können und den Leuten was zu bieten. Einfach, damit das kulturelle Leben wieder zurückkehrt."
Das Central Kino in Freudenstadt ist laut Webseite und Fensteraushang weiterhin geschlossen. Seit Mitte März gab es keine Filmaufführungen mehr. Der Kinobetreiber ist für eine Stellungnahme seit Wochen nicht erreichbar. Auch der Verein Freudenstadt-Marketing und die Stadt konnten auf Nachfrage keine Auskünfte über Öffnungspläne erteilen.