Gabriele Zürn vor einem Foto ihrer Mannschaft und der Fahrzeuge im Baubetriebsamt, das sie jetzt leitet. Foto: Schillaci Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Gabriele Zürn hat die Leitung des Baubetriebsamtes in Freudenstadt übernommen / An einem Strang ziehen

Gabriele Zürn heißt die neue Leiterin des Baubetriebsamts in Freudenstadt. Sie löst Claus Grieshaber ab, der zuvor 22 Jahre lang Chef des Amts war. Im Gespräch mit unserer Zeitung stellt sich die Nachfolgerin vor.

Freudenstadt. Die 51-jährige Mutter zweier erwachsener Kinder ist 1969 in Freudenstadt geboren und in Lombach "in der Landwirtschaft" aufgewachsen. Die Liebe zur Natur wurde ihr somit in die Wiege gelegt, ist sie sich sicher. Am Kepler-Gymnasium in Freudenstadt absolvierte sie 1989 das Abitur.

Im Anschluss entschied sich Gabriele Zürn für eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau bei der Firma Schuler in Dietersweiler. Nach dieser Ausbildung hatte sie darüber nachgedacht zu studieren. Doch die Arbeit an der frischen Luft machte ihr viel Spaß. Und so entschloss sie sich, die Meisterschule in Hohenheim zu besuchen. Als Gärtnermeisterin der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau ging sie von dort ab. Ihr Vater war damals nicht sehr begeistert, dass sie einen Beruf erlernen wollte, bei dem sie "bei jedem Wind und Wetter" draußen arbeiten muss. Doch sie setzte sich durch.

1996 ergab sich die Möglichkeit, ins Oberlinhaus nach Freudenstadt zu gehen. Dort hat sie die Ausbildung zum Fachwerker im Bereich Garten- und Landschaftsbau aufgebaut und geleitet. Rund 22 Jahre arbeitete sie im Oberlinhaus, bis sie 2018 im Baubetriebsamt als Vorarbeiterin eine neue Herausforderung suchte. Dank ihres Meisterbriefs gibt es dort seit diesem Jahr erstmals einen Ausbildungsgang mit einem Auszubildenden im Bereich Garten- und Landschaftsbau.

Gabriele Zürn kennt das Baubetriebsamt gut. Sie weiß, wie alle Bereiche arbeiten. "Mir ist es sehr wichtig, dass jedem klar ist, dass jeder Bereich gleich wichtig ist". In vier Bereiche ist das Baubetriebsamt unterteilt: Fuhrpark, Gärtnerei, Schreinerei und Straßenmeisterei (siehe Info).

Gute Zusammenarbeit von großer Bedeutung

Eine gute Zusammenarbeit aller Bereiche, "das Miteinander, dass wir alle zusammen an einem Strang ziehen und mitverantwortlich für das Aussehen der Stadt sind", sei ebenfalls von großer Bedeutung, sagt sie.

In ihre neue Position wurde Zürn eine Woche von Claus Grieshaber eingelernt. "Ich habe nach wie vor Spaß. Es ist ein sehr bürgernahes Amt. Hier ist so viel los, es ist so abwechslungsreich."

Oft muss sich das Amt mit Beschwerden von Bürgern auseinandersetzen. "Es ist nicht immer einfach, aber das stellt kein Problem dar", sagt Gabriele Zürn. Doch wenn sie nicht arbeitsbedingt unterwegs ist, oder im Büro sitzt, verbringt sie ihre Freizeit in der Natur und mit Sport. Sie ist Übungsleiterin im Bereich Fitness und Gesundheit sowie Mountainbike-Guide und gerne in den Bergen. Zuhause restauriert sie Antik- und Trödelmöbel oder näht gerne.

Was die Zukunft des Baubetriebsamtes angeht, hat sie schon Vorstellungen. Auf die Gartenschau freut sie sich bereits. "Da gibt es einige Bereiche, wo wir gestalterisch tätig werden können."

Gabriele Zürn hat ein gut organisiertes und funktionierendes Amt übernommen, betont sie. Dann zeigt sie auf die etlichen Aktenordner im Schrank. Denn in Sachen Digitalisierung, zum Beispiel bei der Erfassung der Arbeitszeit, sieht sie Nachholbedarf.

Zurzeit richtet sich ihr Blick aus dem neuen Büro aber eher nach draußen. "Regnet es nur? Oder schneit es schon?", fragt sie sich öfters. Denn das nächste große Thema wird der Winterdienst sein. Dabei sind immer alle Bereiche des Baubetriebsamts gefordert, um die Straßen von Schnee und Glätte zu befreien.