Bis die Hochbrücke so aussieht wie auf dieser Computergrafik, dauert es noch bis 2023. Foto: Stadt Horb

Insgesamt soll Neckartalbrücke 64,7 Millionen Euro kosten. Anschluss nach Nordstetten in wenigen Tagen fertig.

Kreis Freudenstadt/Kreis Calw - Der Bau der Hochbrücke über Horb hinweg wird ein "gigantisches Projekt", Frühestens 2023 rollt der Verkehr über das Bauwerk.

Mit dieser Botschaft wartete Baudirektor Erik Lang von der Abteilung Straßenwesen und Verkehr des Regierungspräsidiums Karlsruhe in Schömberg (Kreis Calw) auf. Dort tagte am Mittwoch der Verwaltungs-, Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Regionalverbands Nordschwarzwald. Lang berichtete über den aktuellen Stand der Großprojekte in der Region. Das Interesse war so groß, dass weitere Tische in den Saal geschafft werden mussten. Zu den Vorhaben im Kreis Freudenstadt konnte der Baudirektor einiges berichten.

 "Für den dreispurigen Ausbau der B 28 zwischen Freudenstadt und Aach ist kein Planfeststellungsverfahren nötig", so Lang. Die Behörden könnten direkt in die Vorplanung einsteigen und Zeit sparen. Der Ausbau ist laut Lang auf 2,6 Kilometern Länge geplant und soll acht Millionen Euro kosten. Zudem werde eine Brücke benötigt. Der nächste Schritt sei die Abstimmung mit Freudenstadt und Dornstetten. Das solle zeitnah geschehen.

 Beim "Zuberknoten" der B 28 und L 404 bei Dornstetten haben sein Referat das Verfahren an sich gezogen, so Lang. Auch hier sei das Regierungspräsidium in der Vorplanung und wolle am kommenden Dienstag in Dornstetten Pläne präsentieren. Es handele es sich um schwieriges Gelände. Auch Naturschutzinteressen könnten das Vorgehen noch ausbremsen.

Brücke wird frühestens 2023 freigegeben

 Auch zur Hochbrücke auf der B 32 bei Horb lieferte Lang Informationen. "Das ist ein gigantisches Projekt und nicht ganz einfach", erklärte er. Die Brücke werde frühestens 2023 für den Verkehr freigegeben. Die Brücke für den Anschluss in Nordstetten sei jedoch in wenigen Tagen fertig. Der zweite Bauabschnitt, in dem Stützbauwerke bei Nordstetten errichtet werden, solle im Frühling beginnen. In einem dritten Schritt soll die 670 Meter lange und bis zu 70 Meter hohe Neckartalbrücke gebaut werden. Hier habe man sich nun für ein anderes Bauverfahren entschieden. "Wir werden mit einem Lehrgerüst bauen", so Lang. Der Wind mache dies notwendig. Das habe aber zur Folge, dass für den Bau Hilfspfeiler errichtet werden müssten. Deshalb werde sich auch die Ausschreibung verschieben. Der Baubeginn solle sich jedoch nicht verzögern, sagte Lang. Die Hangsicherung und Stützwände auf der "Rauschbart"-Seite sollen bis Mitte des Jahres 2023 abgeschlossen sein. Er verstehe die Kritik, dass die Brücke neue Nadelöhre schaffe. Man müsse schauen, wo gegebenenfalls Fahrbahnen erweitert werden müssen. Insgesamt soll die Neckartalbrücke 64,7 Millionen Euro kosten.

 "Die Ortsdurchfahrt Freudenstadt wird dieses Jahr noch fertig", verkündete Lang. Zumindest solle es ab da keine Eingriffe in den Verkehr mehr geben. Das RP habe gut mit der Stadt zusammen gearbeitet. Es sei jedoch zu Verzögerungen gekommen, da man unter der Straße auf nicht eingezeichnete Kellerräume gestoßen sei.

 Beim Tunnel in Freudenstadt gebe es keine Neuigkeiten. Zudem sei bis jetzt das Referat für Straßenbau dafür zuständig. Er könne deshalb auch keine Auskunft geben, erklärte Lang den Anwesenden.

Der Kreis Calw bleibt beim Bau von Großprojekten aktuell außen vor. Weder die Ortsumfahrungen Bad Liebenzell noch Unterreichenbach sind auch nur Teil der Planung des Regierungspräsidiums. Die Kernstadtentlastung in Form des Tunnels in Calw ist als "Vordringlicher Bedarf" im Fernstraßenbedarfsplan des Bundes aus dem Jahr 2016 vermerkt. Auch hier verwies Lang an das Referat für Straßenplanung. Die B 463 werde auf drei Abschnitten zu je zwei Kilometern zwischen Unterreichenbach und Nagold überholt.

Kronenbitter: Ein Modell auch für Landesstraßen?

Klaus Mack, Vorsitzender des Regionalverbands, zeigte sich zufrieden mit der Sitzung: "Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit über die Bauvorhaben und deren Fortschritte informiert wird." Auch Thomas Bahnert, beim Regionalverband zuständig für Verkehrsplanung, lobte die Veranstaltung: "Das waren ausführliche, präzise und detaillierte Informationen." Wolfgang Kronenbitter (FWV) schlug vor, eine solche Sitzung auch für Landesstraßenprojekte zu veranstalten.