Ehrenamtliche Waldschützer des BUND waren zu einer Tagung auf den Kniebis gekommen und informierten sich über den Nationalpark. Foto: BUND Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldexperten des BUND äußern sich bei Tagung zur geplanten Errichtung eines Nationalparks

Region. Aus ganz Deutschland waren ehrenamtliche Waldschützer des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in den Schwarzwald gekommen. Neben anderen Waldthemen stand die Information über den geplanten Nationalpark Nordschwarzwald im Mittelpunkt des Treffens.

Dazu besuchten die 20 ehrenamtlichen Frauen und Männer das Informationszentrum Ruhestein und ließen sich vom Leiter des Kreisforstamts Freudenstadt, Forstdirektor Georg Jehle, sowie Biologe Marc Förschler über den Stand der Nationalparkplanung des Landes Baden Württemberg informieren.

Der BUND unterstützt uneingeschränkt die Planungen der baden-württembergischen Landesregierung für einen Nationalpark. Die BUND-Experten wollen jedoch auch nicht die Augen vor möglichen Problemen, die wegen noch vorhandener unnatürlicher Fichtenwälder entstehen könnten, verschließen.

Hier werde ein gutes fachliches Vorgehen der künftigen Nationalparkverwaltung erforderlich sein, um angrenzende Wälder vor möglichen Borkenkäfergefahren zu schützen, so die Meinung der Teilnehmer. Intensiv wurde von den Waldschützern diskutiert, ob es eines aktiven Waldumbaus in den reinen Fichtenwäldern bedarf oder ob die natürlichen Kräfte der Natur auf dem Weg zu Naturwäldern ausreichen. In jedem Fall müsse übermäßiger Wildverbiss verhindert werden.

Ein intelligentes Wildtiermanagement von Rehen und Hirschen soll die Erlebbarkeit von Wild für den Besucher ermöglichen. Dabei sei die Zusammenarbeit mit den Jägern auch über die Nationalparkgrenze hinaus gefragt, so die Experten. Der Nationalpark sei ein Zukunftsprojekt, das für die gesamte Region neue Möglichkeiten bietet. Auch deshalb sei die enge Zusammenarbeit mit den bereits vorhandenen überregionalen Institutionen und kommunalen Verwaltungen wichtig.

Die eigentliche Tagung fand im Naturfreundehaus in Kniebis statt. Dabei standen Themen des internationalen Waldschutzes, der waldgerechten Jagd oder der Bewertung von Windkraftanlagen in Wäldern auf der Tagesordnung.

Der BUND-Arbeitskreis Wald hat eine ausführliche Waldposition erarbeitet, über die sich jeder im Internet unter www.bund.net informieren kann. Zentrales Anliegen des BUND ist die Sicherung der Gemeinwohlfunktionen der Wälder. Darunter sind der Schutz des Grundwassers, die Sicherung der Artenvielfalt und die Ermöglichung der Erholungsfunktion in naturbelassenen Wäldern zu verstehen.