Der Freudenstädter Dieter Lust wirft bei der Bundestagswahl für die Grünen seinen Hut in den Ring. Foto: Grüne Foto: Schwarzwälder-Bote

Dieter Lust ist Bundestagskandidat und freut sich drauf

Region. Der Wahlkreis 280 (Calw/Freudenstadt) hat einen weiteren Bundestagskandidaten: Der Freudenstädter Dietmar Lust wurde von den beiden Kreisverbänden Calw und Freudenstadt von Bündnis 90/Die Grünen bei der Klausurtagung in Nagold einstimmig zum Kandidaten für die Bundestagswahl 2013 gekürt. Beide Kreisverbandsvorsitzenden – Philipp Jourdan (Calw) und Marc Vogt (Freudenstadt) – sicherten Lust ihre volle Unterstützung im Wahlkampf zu. Lust freut sich über die breite Zustimmung: "Damit habe ich nicht gerechnet." Für die Kandidatur entschieden hat sich der Kreisgeschäftsführer der Grünen Freudenstadt erst nach eingehenden Gesprächen mit den beiden Kreisvorsitzenden, wie er unserer Zeitung sagt. "Wir haben einen Plan", verspricht er im Hinblick auf die neue Herausforderung.

Der Calwer Kreisvorsitzende Jourdan gab den 25 anwesenden Mitgliedern aus den Kreisen Calw und Freudenstadt eine Übersicht zum Stand verschiedener landespolitischer Themen. Eine rege Diskussion zu Themen wie der Struktur der Krankenhäuser oder bildungspolitischen Grundausrichtungen schloss sich an. Verkehr und Mobilität standen ebenso auf der Agenda.

In der anschließenden Diskussion zum Thema Nationalpark Nordschwarzwald gab Grünen-Landtagsabgeordneter Bernd Murschel einen kurzen Einblick in das Verfahren. Er betonte, dass nichts entschieden werde, bevor das durch die Landesregierung beauftragte Gutachten veröffentlicht und ausgewertet sei.

Andreas Kubesch aus Neubulach, gelernter Förster, Energieholzunternehmer und Grünen-Mitglied, legte seine Bedenken zum Nationalpark dar. Er bezweifelte, ob das geplante Konzept tatsächlich zur gewünschten Artenvielfalt führen werde, da kein kompakter Flächenzuschnitt möglich sei. Kubesch stellte zudem infrage, ob die Landschaft entlang der Schwarzwaldhochstraße tatsächlich noch mehr Tourismus ertragen könne. Thomas Friz und Christian Köppel, Sprecher des Freundeskreises "Pro Nationalpark" entgegneten: Erfahrungen mit sich selbst überlassenen Kahlflächen des Sturms "Lothar" zeigten durchaus, dass bedrohte Tierarten konkret wieder neue Populationen entwickeln würden, wenn ihnen genug Totholz zur Verfügung stehe. Friz betonte auch, dass man beim sogenannten Entwicklungsnationalpark 30 Jahre Zeit habe, um negative Begleiterscheinungen wie Borkenkäferausbreitung und Umsatzeinbußen lokaler Sägewerke zu vermeiden.

Jourdan verwies darauf, dass die kommunalen Forstberichte ohnehin ein Aussterben der Fichte aufgrund des Klimawandels bis 2050 prognostizieren. Sein Freudenstädter Kollege Vogt warb dafür, die Langfristigkeit eines solchen Projekts anzuerkennen und trotz mancher Schwierigkeiten den Einstieg zu wagen.