Bernd Geckeler (rechts) und sein Mitarbeiter sammelten Dutzende von Granathülsen aus der Erde. Foto: Breitenreuter

Kampfmittelbeseitigungsdienst wird in Grüntal fündig. Grabarbeiten an zwei Bombentrichtern.

Freudenstadt-Grüntal - 23 scharfe Sprenggranaten, rund 50 Kilogramm Bombensplitter und eine Menge Hülsen von Sprenggranaten: Die Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Baden-Württemberg sind in Grüntal in zwei ehemaligen Bombentrichtern fündig geworden.

Seit Montag waren sie in der Nähe der Bahnlinie mit Metalldetektoren unterwegs, um das Gebiet, in dem eine neue Trasse der Kreisstraße 4741 und eine Unterführung der Eisenbahnlinie entsteht, nach Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg abzusuchen (wir berichteten).

Da die Auswertung der Aufzeichnungen an zwei Stellen Auffälligkeiten ergeben hatte, wurde gestern ein Bagger bestellt, mit dem die Erde an den bestimmten Stellen Schicht für Schicht vorsichtig abgetragen wurde. Schon nach 30 bis 40 Zentimetern Tiefe fanden Bernd Geckeler und sein Mitarbeiter vom Kampfmittelbeseitigungsdienst die ersten Kriegsgegenstände. Darunter waren auch 23 noch scharfe Sprenggranaten, jede Menge Splitter von explodierten Bomben und ein Teil eines Flakrohrs.

Bauleiter Rudolf Maser vom Straßenbauamt, der für die Baustelle zuständig ist, beobachtete die Arbeiten und zeigte sich froh, dass kein großer Blindgänger dabei war. Bis in rund vier Meter Tiefe wurde am ersten Bombentrichter gegraben, dabei wurde die Erde Schicht für Schicht mit den Metalldetektoren überprüft. An einer zweiten Stelle, unweit der Kreisstraße, kamen unzählige Hülsen von 20-Millimeter-Sprenggranaten zum Vorschein. Mit geschultem Auge zogen die Experten die Metallhülsen aus dem Boden. Rostflecken wiesen auf die Lage der Kriegsüberbleibsel hin.

Bernd Geckeler ist sich sicher, dass am Ende des Kriegs die Überreste der Flakstellung, die sich in der Nähe beim Forchenkopf befand, samt Munition und Hülsen einfach in die Bombentrichter geworfen und zugeschüttet wurden. Die Krater stammten von der Bombardierung der Eisenbahnviadukte Grüntal und Aach, die im Zweiten Weltkrieg beide beschädigt wurden.

Nach Abschluss der Arbeiten bekommen laut Geckeler die Deutschen Bahn und der Landkreis als Bauträger die Freigabe für das Gelände. Die gefundenen scharfen Granaten werden beim Kampfmittelbeseitigungsdienst in Sindelfingen gesprengt und vernichtet, ebenso die anderen Gegenstände.