Natur: Wespen und Hornissen stehen unter Schutz / Eperten helfen bei Nestern an Fenstern oder im Haus

Keine Panik, wenn es im Rollokasten summt und brummt: Wespen und Hornissen legen wieder los und bauen ihre Nester. Aber was, wenn sie Menschen zu nahe kommen? Die Tiere stehen unter Schutz, so das Landratsamt. Außerdem kann es für Menschen gesünder und weniger schmerzvoll sein, zum Telefon anstatt zur Giftspritze zu greifen.

Kreis Freudenstadt. Denn das Landratsamt hat ehrenamtliche Fachberater, die im Konfliktfall wissen, was zu tun ist. Auf Insekten-Vernichtungsmittel wie Spray oder Schaum soll dringend verzichtet werden, wenn die Tiere im eigenen Haus eingezogen sind, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. "Manchmal fühlen wir uns von Insekten belästigt oder gar bedroht. Eine Welt ohne Insekten wäre jedoch eine viel größere Bedrohung für uns alle. Unterstützen Sie den Insektenschutz", sagt Hornissen-Fachberater Mathias John.

Nicht jeder könne die Vorstellung ertragen, stechende Insekten in seiner Nähe zu haben, vor allem wenn er Kinder habe. Menschen mit einer entsprechenden Allergie müssten darüber hinaus sehr auf ihren Schutz achten. Ob gesundheitlich vorbelastet oder nicht: Schmerzhaft sei ein Stich allemal. Wer einige Grundregeln beachte, könne das Risiko jedoch "überschaubar halten und ein gutes Nebeneinander" erreichen.

Wer sich nicht sicher ist, kann sich an die Fachberater für Wespen- und Hornissenschutz wenden. Sie seien im gesamten Stadtgebiet von Alpirsbach voriges Jahr zu vielen Vor-Ort-Beratungen gebeten worden und hätten in allen Fällen eine gute Lösung gefunden.

So lange die schwarz-gelben Jäger sich nicht in den Wohnräumen breit machen oder in unmittelbarster Nähe der Fenster – zum Beispiel im Rollladenkasten – ihre Nester bauen, könne man mit vergleichsweise einfachen Mitteln angemessen reagieren, ohne die Nester zerstören zu müssen.

Die meisten Wespenarten seien ohnehin friedlich und menschenscheu. Sie und auch Hornissen stechen nur, wenn sie sich bedrängt, gereizt oder aufschreckt fühlen, so das Landratsamt weiter. Auf Insektizide solle möglichst verzichtet werden. Damit bringe man sich unter Umständen eher selbst in Gefahr. Meist erreiche Gift das Nest nicht so, dass die Tiere sterben. Dann gingen anfliegende Tiere sofort in den Angriff über, um ihr Nest zu verteidigen. Die Gefahr, gestochen zu werden, sei dann sehr groß. Außerdem verbreiten sich vor allem in geschlossenen Räumen die giftigen Gase sehr schnell, was auch für Menschen eine Gesundheitsgefährdung darstelle.

Außerdem stünden Wespen und Hornissen unter Schutz und dürften nicht getötet oder gestört werden. Lasse sich eine Entfernung des Nestes nicht verhindern, müsse dies durch autorisiertes Personal geschehen, das für die Umsiedelung der Insekten ausgebildet wurde.  Kontakt: Rat und Hilfe bietet das Landratsamt an. Wespen- und Hornissenfachberater für Alpirsbach sind Mathias John, Telefon 07444/14 56 und 0175/ 4 11 00 00, sowie Dirk Buschmann, Telefon 07444/91 65 05.