Benefizkonzert des Rotary Clubs Freudenstadt im Kurhaus läuft Champions-League-Finale den Rang ab
Von Gerhard Keck Freudenstadt. Lange bevor das Champions-League-Finale angepfiffen wurde, stand für Hans-Martin Haist, Kopf der Stiftung Eigen-Sinn, beim Benefizkonzert des Rotary Clubs Freudenstadt bereits fest: "Gewonnen haben die Kinder!"Damit lag der kürzlich mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnete Pädagoge zu 100 Prozent richtig. Das Benefizkonzert des Freudenstädter Rotary Clubs zugunsten der Stiftung traf auf so immenses Interesse, dass die Platzkapazität des großen Kursaals nicht ausreichte und flugs zahlreiche zusätzliche Stühle beschafft werden mussten.
In seiner Begrüßung zeigte sich Jan Burkhardt, Präsident des Clubs, selbst überrascht, dass die Kings Of Swing, die SWR Big Band, dem Fußball den Rang abzulaufen schienen. Zum Abschluss der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Rotary Clubs Freudenstadt gaben sich zum Konzert der renommierten Musikerformation Honoratioren, Mitglieder und Gönner sowie Freunde der gepflegten Töne ein Stelldichein in aufgeräumter Stimmung.
Zugegen waren auch Mitglieder der Partnerclubs aus Rambouillet bei Paris und dem eidgenössischen Bern-Muri. Überhaupt lief nahezu alles an diesem Abend, wie Burkhardt verkündete, über die Schiene Sponsoring zugunsten der Stiftung Eigen-Sinn. Der Losverkauf für eine Tombola mit Preisen machte zusätzlich etliche Euro locker. Zu späterer Stunde betätigte sich OB-Gattin Kristina Osswald als charmante Glücksfee bei der Ziehung der Gewinner.
Hans-Martin Haist zeigte sich beeindruckt von der Unterstützung seines Einsatzes zugunsten benachteiligter Jugendlicher. Sein Dank richtete sich besonders an den Rotary Club, der schon lange zum "Eigen-Sinn" eine gute Verbindung pflegt. Das Geld, das aus der Aktion zusammenkomme, sei, so versicherte er, jedenfalls "gut angelegt". Oberbürgermeister Julian Osswald, Schirmherr der Veranstaltung, hob "in der guten Stube der Stadt" die logistische Leistung des Clubs und besonders seines Präsidenten bei der Organisation des Abends hervor. In seine Dankadresse schloss der Verwaltungschef ausdrücklich auch die Teams des Kurhausgastronomen und der Stadt ein.
Pierre Paquette, Chef der SWR Big Band, setzte schließlich mit dem Intro seiner Formation eine deutliche musikalische Duftmarke. Der "französische Amerikaner", in Kaiserslautern beheimatet, leitet die Truppe seit drei Monaten. An Selbstbewusstsein mangelt es den Vollblutmusikern wahrlich nicht, denn ihr Leader bescheinigt ihnen, "eine der großartigsten Big Bands Europas zu sein". Sowohl als Klangkörper wie auch in Solopartien oder Gesangseinlagen wurden die Kings of Swing ihrem Ruf gerecht. Knapp zwanzig Arrangements, Ohrwürmer und weniger bekannten Stücke, von Louis Prima, Duke Ellington, Louis Armstrong, Benny Goodman oder Glenn Miller, versetzten das Publikum ein ums andere Mal in Verzückung. Ein Stilmix aus Blues, Boogie-Woogie, Swing und Jazz sorgte für reichlich Abwechslung. Gesangliche Glanzpunkte schuf die stimmgewaltige Interpretin Fola Foda aus Stuttgart, im Übrigen ein echter Hingucker, beispielsweise mit dem Klassiker "Diamonds Are A Girls Best Friend". Ab und an ertappte man auch ein abgeschiedenes Pärchen, das sich lustvoll in den Rhythmen wiegte.
Fußball hin oder her, vielen Gästen im Saal war der aktuelle Stand im Spiel, das im Foyer am Bildschirm abgerufen werden konnte, vergleichsweise egal. Sie baten die SWR Big Band erfolgreich um Zugaben und freuten sich zum Schluss auf mögliche Gewinne aus der Rotary-Tombola.