Vor allem in Sachen Digitalisierung und Tabletklassen werden die Schulen wohl sparen müssen. Foto: © tortoon-Fotolia

Leiter kritisiert Kürzungen im Landkreis um 150.000 Euro. Digitalisierung wird darunter leiden.

Freudenstadt - Um 150 .000 Euro sinkt das Budget der beruflichen Schulen des Landkreises im kommenden Jahr, das hat der Kreistag beschlossen. Das hat wahrscheinlich vor allem Auswirkungen auf die Digitalisierung.

An der Heinrich-Schickhardt-Schule (HSS) könnte es eine Tablet-Klasse weniger als geplant im kommenden Schuljahr geben, an der Eduard-Spranger-Schule (ESS) und der Luise-Büchner-Schule (LBS) müssen Lehrer und Schüler wohl weiter auf das schuleigene WLAN warten. An der gewerblichen und hauswirtschaftlichen Schule verschiebt sich voraussichtlich die Anschaffung eines Transportsystems.

Die voraussichtlich fehlenden 46. 000 Euro an der HSS wären für eine neue Tablet-Klasse vorgesehen, sagte deren Schulleiter Peter Stumpp. Intern sei das aber noch nicht geklärt. Alternativ könnten auch die Elternbeiträge erhöht werden. Aber er tendiere eher dazu, den nächsten Jahrgang Techniker-Management am Technischen Gymnasium doch noch nicht mit Tablets auszustatten.

Seit dem Schuljahr 2014/15 gibt es an der HSS Tablets für die Schüler der Projektklassen, die vom Landkreis Freudenstadt als Schulträger finanziert werden. An der Berufsschule der HSS gibt es derzeit fünf solcher Klassen, drei weitere sollen im Schuljahr 2018/19 dazu kommen, am Technischen Gymnasium sind es derzeit vier Tablet-Klassen, drei weitere sollte es 2018/19 geben. Die bestehenden Tablet-Klassen seien aber nicht in Gefahr, gestrichen zu werden, sagte Stumpp.

Sanierung wird wohl zurückgestellt

An der ESS werde man wohl erst mal auf das WLAN verzichten und auch bei den Lernmitteln einsparen müssen, sagte Schulleiter Armin Wüstner. Angesichts der Digitalisierung und neuer Lehrpläne, für die es neues Lernmaterial brauche, halte er den Beschluss des Kreistags für bedenklich, sagte er. Gerade in Sachen Digitalisierung müsse eigentlich nachgerüstet werden, damit die Schüler auf dem neuesten Stand unterrichtet werden können. Nun fehlen an der Schule etwa 40 000 Euro.

Es sei kontraproduktiv und ein falsches Signal, sagte Klaus Schierle, Leiter der Luise-Büchner-Schule. Die Pläne für WLAN und eine eigene Tablet-Klasse seien damit erst mal hinfällig. Rund 30 .000 Euro fehlen wohl an der Schule. Das werfe sie in Sachen Digitalisierung um Jahre zurück, während in anderen Landkreisen mehr Geld dafür ausgegeben werde.

An der gewerblichen und hauswirtschaftlichen Schule in Horb werden wohl 33 .000 bis 35 .000 Euro fehlen. Für diese Summe hatte die Schule eigentlich ein modernes Transportsystem für die Werkstatt anschaffen wollen, sagte Schulleiter Jochen Lindner. Es sollte die Techniker auf die Industrie 4.0 vorbereiten. Das werde nun wohl um ein Jahr geschoben. Damit verschiebe sich dann aber auch die Sanierung des Physiksaals, der noch aus den 60er-Jahren stammt. Man werde jetzt genau rechnen, ob sich nicht an anderer Stelle etwas einsparen lasse, um das Transportsystem noch anschaffen zu können.

Denn in den Schulen in den Nachbarkreisen werde technisch aufgerüstet. Die Entscheidung sei bedenklich. Man wolle als Schule den Technikern eine optimale Ausbildung bieten, das sehe er nun ein Stück weit in Gefahr, so Lindner.