Spukt es im ehemaligen Hotel Waldlust in Freudenstadt? Das "Team Paranormaler Forschung Baden-Württemberg" geht am Wochenende auf Geisterjagd. Foto: SB-Archiv

Spukt es? "Team Paranormaler Forschung" forscht nach "Zeichen aus der Schattenwelt".

Freudenstadt - Eine Begegnung der etwas anderen Art hat der Denkmalverein Freudenstadt am kommenden Wochenende im Hotel Waldlust. Das "Team Paranormaler Forschung Baden-Württemberg", kurz TPF Baden, untersucht das geschichtsträchtige Haus auf seine Geheimnisse außerhalb der mit fünf Sinnen fassbaren Realität.

TPF forscht nach den so genannten paranormalen Phänomenen, nach grenzwissenschaftlichen Begebenheiten aller Art. Die nicht-kommerziell arbeitende Gruppe begibt sich zu diesem Zweck häufig an "mystische, sehr ausdrucksstarke Orte", um "Spuren aus dem Jenseits", um "Zeichen aus der Schattenwelt" aufzuspüren.

"Fotofallen" werden aufgestellt

Die Arbeitsweise beruht auf quasi-wissenschaftlichen Methoden. Es werden technische Messinstrumente und Geräte als Detektoren platziert. Die "Geisterjäger" messen elektromagnetische Felder mit dem EM Meter, Temperaturabweichungen mit Infrarot-Thermometer, sie zeichnen mit Kameras Bilder und Töne auf, sie verwenden Nachtsichtgeräte und stellen "Fotofallen" auf. Manuela Mikic, Co-Leiterin von TPF Baden, über die "Waldlust": "Das Hotel ist äußerst beeindruckend und geschichtlich sehr interessant, ein schönes Gebäude, das Team ist davon begeistert."

TPF fragte beim Denkmalverein Freudenstadt an, der das Denkmalhotel seit längerem betreut und versucht, dafür Zukunftskonzeptionen zu entwerfen und Neunutzungen anzustoßen. Im Vordergrund stehen der bauliche Erhalt, die Sicherung und Konservierung des alten Grandhotels, das Retten der architekturgeschichtlichen Originalsubstanz. Eine Geisterjagd im fast leer stehenden Hotelpalast ist nun nicht gerade die Methode, dem Hotel frischen Auftrieb zu geben – so die Meinung des Vorstands zum Vorhaben von TPF Baden. Andererseits will man sich auch nicht allen Aktivitäten, die dem Haus Aufmerksamkeit verschaffen, verschließen.

So ist zum Beispiel im Juni 2011 eine dreiwöchige Kunstausstellung in der "Waldlust" geplant. Es liegen Anfragen von Foto-Gruppen vor, welche das Hotel als inspirierenden Motivhintergrund nutzen wollen. Derlei Haus-Aktivitäten werfen in der Regel Spenden und Mittelzuwendungen ab, die umgehend in den Gebäudeunterhalt gesteckt werden.

Der Denkmalverein gewährt nun dem Team Paranormaler Forschung für einige Nacht-Stunden Zugang in die "Waldlust". Warum soll nicht auch versucht werden, den "unerklärlichen" Seiten, den nur im Volksmund verbreiteten Spukgeschichten aus der 110-jährigen, blühenden, aber inzwischen "verwelkten" Hotelhistorie nachzugehen.

TPF leistet dabei insoweit auch Spurensuche, als die Erforscher des Paranormalen immer auch in den Legenden und alten Geschichten eines Ortes kramen, um Anhaltspunkte und Hinweise für ihre Arbeit zu bekommen.

Schon kursiert die Sage von einer umgehenden weißen Frau, eine Geisterscheinung mit den Zügen der alten Hoteliersgattin Luz. Und die Film-Crew, welche sich letzten Herbst zu Dreharbeiten in der "Waldlust" aufhielt, will auch Merkwürdigkeiten erlebt haben: Schatten, die vorbei huschten, Film-Equipment, dass auf unerklärliche Weise verschwunden ist.