Vernissage im Kunsthaus: (von links) Künstlerin Gloria Keller, Ulrich und Edith Schanbacher, die Musizierenden Nadine Thoman und Carlos Valenzuela, Vorsistzender Volker Henne von der Kunst- und Musikschule, die Künstlerin Ulrike Korn und ihre Freundin Gracia Stuber Foto: Lorek Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunsthaus wird Namen wieder gerecht / Ausstellung von Ulrike Korn und Gloria Keller

Von Silvia Lorek

Freudenstadt. Gegensätzlicher können Exponate kaum sein. So erwarteten die zahlreichen Kunstinteressierten, die der Einladung zur Vernissage ins Kunsthaus Freudenstadt gefolgt waren, Werke in leuchtend bunten Farben ebenso wie Ausstellungsstücke in den ruhigen Farbnuancen von Weiß bis Dunkelgrau, die im lichtdurchfluteten Raum des Kunsthauses besonders wirkungsvoll zur Geltung kommen.

Die erste gemeinsame Ausstellung der beiden Künstlerinnen Ulrike Korn und Gloria Keller steht unter dem Motto: "Ruß und Asche, Sonne und Wind" und wurde von Kunstmäzen Ulrich Schanbacher eröffnet. Bei der Begrüßung freute sich Schanbacher darüber, dass "eine neue Ära für das Kunsthaus beginnen kann und es wieder seinem Namen gerecht und mit Kunst erfüllt wird". Ulrich Schanbacher vermittelte einen Überblick über das Leben und Wirken der beiden Künstlerinnen.

Ulrike Korn wurde in Ulm geboren und hat familiäre Bindungen nach Freudenstadt und Umgebung. Sie studierte an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe und absolvierte ein zusätzliches Studium in Kunstgeschichte. Ulrike Korn war als Kunstlehrerin an verschiedenen Gymnasien tätig und arbeitet seit sieben Jahren als freischaffende Künstlerin. Seit 2005 lebt und arbeitet sie in Beucha bei Leipzig. Bekannt ist Ulrike Korn auch durch die von ihr geschaffene "Buchstaben-Skulptur" am Hartranftstein auf dem Kienberg.

Gloria Keller stammt aus Barcelona. Als Zehnjährige zog sie nach Pforzheim. Nach dem Abitur studierte sie in Barcelona Architektur und anschließend in Pforzheim Grafik und Design. Sie lebt und arbeitet als freie Künstlerin und Dozentin für Mosaik und Malerei an der Musik- und Kunstschule Freudenstadt.

Die 30 farbenfrohen und beidseitig in Acryl bemalten Blätter von Ulrike Korn greifen das Thema Sonne und Wind auf und zeugen von Lebensfreude, Kraft und Dynamik. Schanbacher betonte, Korn habe für Gegenstände die "absolute Abstraktion" gewählt und ihre Wahrnehmung und jeweilige Stimmung in entsprechende Farbkompositionen umgesetzt. Auch Wind, Sturm, Gewitter und Hitze wurden von Korn entsprechend verarbeitet, wobei Feuer das verbindende Element zu den 17 Werken von Gloria Keller und ihrem Thema Ruß und Asche darstellt. Dass Asche nicht gleich Asche ist und Ruß nicht gleich Ruß so Keller, zeigten die vielen feinen Farbnuancen und unterschiedlichen Strukturen in ihren Werken, die beim Verbrennungsprozess verschiedener Holzarten entstehen.

Beide Künstlerinnen zeigten den Besuchern die Technik für Naturpigment. Die Gäste durften es auch selbst ausprobieren. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage mit spanisch anmutenden Stücken durch Nadine Thoman und Carlos Valenzuela, zwei Lehrer der Musik- und Kunstschule Freudenstadt. Deren Vorsitzender Volker Henne freute sich über die "gelungene Kooperation von Musik und Kunst".

Die Vernissage, so Schanbacher, sei auch ein Auftakt zum am kommenden Wochenende stattfindenden Workshop "Farbenküche – malen wie die alten Meister" mit den beiden Künstlerinnen. Interessierte können sich noch per E-Mail unter info@muk-fds.de anmelden.