Mit Plakaten wurde vor dem Kurhaus bei der AfD-Veranstaltung demonstriert. Foto: rt

Rund 40 Bürger ziehen mit Plakaten und Spruchbändern vor Kurhaus. 

Freudenstadt - Eine Stunde vor Beginn des "Bürgerdialogs" mit Alice Weidel, Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, fand sich eine Gruppe von vorwiegend jungen Menschen zu einer Demonstration gegen die AfD-Veranstaltung vor dem Kurhaus Freudenstadt ein.

Eingeladen hatte dazu die Horber Stadträtin und SPD-Kreisvorsitzende Viviana Weschenmoser, die die Demonstration als Privatperson zwei Tage zuvor bei der Stadt Freudenstadt beantragt hatte. Mehr als 40 Menschen, zum Teil mit Spruchbändern und Plakaten, waren dabei. Die Demonstranten waren durch rot-weiße Flatterbänder von den Besuchern der Veranstaltung getrennt. Kontakte zwischen den Gruppen gab es so gut wie nicht, die Polizei behielt mit einem starken Aufgebot die Übersicht.

"Bürger wollen AfD Paroli bieten"

"Wir sind hier, um für einen friedlichen Ablauf der Versammlung zu sorgen", sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Die Schilder der Protestierenden trugen Aufschriften wie "Hier ist der rationale Widerstand" oder "Rassisten sind keine Alternative". Unter den Demonstrierenden waren viele Jungsozialisten sowie eine junge Gruppe der IG-Metall.

Dorothee Diehm, Vorsitzende der IG-Metall Freudenstadt, erklärte, viele Bürger, die zum Grundgesetz und zum Recht auf Asyl stehen, wollten mit der Demonstration "klare Kante gegen die menschenverachtende Politik der AfD" zeigen. "Bürger aus Freudenstadt und dem Landkreis wollen der AfD Paroli bieten. Das ist nur menschlich vernünftig", ergänzte Viviana Weschenmoser. Sie hatte die Teilnehmer zu Beginn begrüßt und Flugblätter vorbereitet, die mit drastischen Zitaten von prominenten AfD-Politikern "wachrütteln" sollten.

"Schade, dass nur so wenige Ältere gekommen sind", bedauerte eine 19-jährige Schülerin. "Ich hätte gern mit meinen Eltern demonstriert", fügte ihre 20-jährige Mitschülerin dazu.