Kürbisse begrüßen die Besucher. Foto: H. Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Pflanzen: Manfred Umhofer will die Anlage in der Nordstadt künftig nur noch im Frühjahr öffnen

Äpfel, Beeren, Kürbisse und Spätblüher – der Umhofer-Garten am Kohlstätter Hardt zeigt den Herbst in seiner ganzen Pracht. Auf den 3700 Quadratmetern verbinden sich Geschichte und Natur.

Freudenstadt. Es ist allerdings das letzte Mal, dass der Umhofer-Garten extra für den Herbst hergerichtet wird, sagt der Besitzer Manfred Umhofer. Gerade der Herbst mache viel Arbeit. Und diesmal kam auch noch das Sturmtief Fabienne dazu, nach dem erst mal Aufräumen angesagt war. Zehn Jahre hat der 77-Jährige den Garten im Herbst für Besucher hergerichtet. Im Frühling wird der Garten aber wie in den mehr als 20 Jahren zuvor geöffnet, versichert er.

Die Liebe zum Garten begann bei Manfred Umhofer früh. Wo heute Eiben, eine Lärche und andere Bäume stehen, pflanzten die Eltern Umhofers früher Obst, Gemüse und Kartoffeln an. Mit sieben Jahren bekam er seinen eigenen Bereich. Nach dem Krieg zogen die Franzosen in der Nachbarschaft ein. Umhofer erinnert sich gut, wie er sich einmal vor Soldaten in einem Beerenstrauch versteckt hat, oder wie er nach dem Abzug der Franzosen die Gräben zugeschüttet hat. Auch die Bluthunde, die Kaserne bewachten, sind ihm in guter Erinnerung.

Der Garten wurde zu Umhofers großer Leidenschaft. Hier erholte er sich von dem Stress bei der Arbeit – er hatte ein Sanitärunternehmen in der Martin-Luther-Straße –, wenn er nicht gerade Berge in den Alpen bestieg. Auch heute noch ist der Alpinist aktiv. Allerdings nicht mehr auf den Vier-, sondern auf den Dreitausendern. Montblanc, Matterhorn und Eiger sind nur einige der Berge, auf denen Umhofer war – und auf die er selbst Leute geführt hat.

Sandstein vom Marktplatz und aus Kirchen

Im Garten dominiert der Sandstein: Spül-, Mühl- und Schleifsteine, Tröge – teilweise 200 Jahre alt – und auch Teile von den Säulen der alten Marktplatz-Arkaden finden sich hier. Auch ein altes, steinernes Kirchenfenster hat im Garten einen neuen Zweck bekommen. Das gilt auch für zahlreiche Krautstanden, in denen die Bauern früher Sauerkraut stampften und ansetzten und eine historische Besonderheit: eine Botsche.

Die wurde früher im Schwarzwald zum Mosten genutzt. Er wisse nur noch von einer anderen Botsche. Die sei im Freilichtmuseum in Gutach zu sehen, sagt Umhofer. Dabei handelt es sich um einen Trog, in den Äpfel kommen. Ein runder Stein rollt dann durch den Trog und presst die Äpfel aus. Derzeit schmücken jede Menge Äpfel die Botsche. Eine andere Besonderheit ist der Ast einer Lärche im Garten. Dieser misst mehr als zwölf Meter, was wohl einzigartig sei. Der Grund sei recht simpel, sagt Umhofer. Efeu habe den Baum am Stamm so eingeschnürt, dass er nun in den Ästen wachse.

Von den Bäumen plätschert das Wasser herunter

Es sei eine besondere Herausforderung, den Garten im Herbst herzurichten. Man müsse viel Farbe reinbringen. Das falle im Frühjahr weg. Da blühen die Pflanzen ja fast von allein, so Umhofer. Mehrer tausend Gäste kämen in seinen Garten, erzählt er. Und nicht nur aus Freudenstadt, sondern auch aus Nagold und dem Calwer Raum.

Und wie gießt man in so einem Sommer wie dem vergangenen einen 3700-Quadratmeter-Garten? Als Sanitärfachmann hat Umhofer überall Anschlüsse für den Gartenschlauch. Für kühle Luft haben im heißesten Sommer die Wasserleitungen auf den Bäumen gesorgt. Daraus plätschert das Wasser beruhigend in die zahllosen Becken und Tröge und halten nebenbei die Luft kühl – gemeinsam mit den schattigen Bäumen, die Umhofer selbst im Lauf der Jahre gepflanzt hat. ■Der Garten ist noch bis Sonntag, 7. Oktober, täglich von 15 bis 18.30 Uhr geöffnet.