Info-Stand: Neues Bewusstsein schaffen

Freudenstadt. Zum "Tag der deutschen Sprache" gibt es am Samstag, 8. September, von 9 bis 13 Uhr einen Info-Stand auf dem Unteren Marktplatz neben der Stadtkirche.

Nach Ansicht von zwei Dritteln der Bundesbürger droht die deutsche Sprache mehr und mehr zu verkommen, betont die Regionalgruppe 72 des Vereins Deutsche Sprache (VDS) und deren Leiter Reinhard Freitag aus Freudenstadt, der den Info-Stand betreut. Das habe eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ergeben. Die Befragten seien besorgt, dass immer mehr deutsche Wörter von englischen Begriffen verdrängt werden.

Wenn Kontrolleure und Jung-Ingenieure zu Controllers und Industrial Engineers werden, Arbeitsämter zu Jobcentern, Telekom-Läden zu T-Points und Einkaufstempel zu Shopping Malls, sei das eine Form der Verdrängens der deutschen Muttersprache, betont der Verein. Dabei habe Deutsch jahrhundertelang als Sprache der Dichter und Denker gegolten. "Inspiration kommt über die Muttersprache", glaubt Gerhard Stickel, ehemaliger Direktor des Mannheimer Instituts für Deutsche Sprache Selbst Politiker würden immer häufiger Sprechblasen von sich geben, die eigentlich nichts aussagen. Verstärkt werde dieser Trend durch immer kürzer werdende Nachrichten-Schnipsel im Fernsehen, wild wuchernde SMS- Botschaften, eine comicartige Chat-Sprache im Internet, den Rückgang des Bücherlesens und die verwirrende Rechtschreibreform.

Auch die Geschäftswelt ist durchsetzt von amerikanischen Begriffen. Der bundesweite Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Leitspruch "Deutsch für alle". Der Verein Deutsche Sprache tritt dafür ein, dass die deutsche Sprache hierzulande besser gepflegt und die Stellung der deutschen Sprache verbessert wird. Er organisiert und finanziert Kulturveranstaltungen rund um die deutsche Sprache und ihre Dialekte. Der "Tag der deutschen Sprache" soll ein Sprachbewusstsein schaffen und festigen.