Macher und Förderer der Literaturtage Nordschwarzwald (von links): Landrat Klaus Michael Rückert, Kulturamtsleiterin Ellen Brede, Ko-Kurator Walle Sayer, Kreissparkassen-Vorstandsvorsitzender Werner Loser, Kreisvolkshochschuldirektor Sascha Falk und Tourismusdirektor Patrick Schreib.Foto: Keck Foto: Schwarzwälder Bote

Literaturtage: Vom 3. bis 12. September stehen das geschriebene und gesprochene Wort im Vordergrund

Zehn literarische Veranstaltungen, zwei davon gewürzt mit Kulinarik, bieten die achten Literaturtage Nordschwarzwald in der Zeit vom 3. bis 12. September. Sie stehen unter dem Leitspruch "Auf dem langen Weg von einem Wort zum andern".

Freudenstadt. Der Kreis Freudenstadt wird dabei vertreten durch Baiersbronn, Dornstetten, Freudenstadt, Horb-Rexingen und Loßburg-Schömberg. Es sind zehn Angebote, die es in sich haben (siehe Info). Das Organisationsteam um Kreisvolkshochschuldirektor Sascha Falk und den Autoren Walle Sayer aus Horb sowie Matthias Kehle aus Karlsruhe hat erneut vielbeachtete Schriftsteller verpflichtet.

Ein Restrisiko wegen der Pandemie wurde bei Verträgen berücksichtigt

Dabei stießen sie durchweg auf offene Ohren, denn beiden Seiten war daran gelegen, der trostlosen Zeit der Corona-Pandemie einen kulturellen Aufbruch entgegenzusetzen. Dass ein Restrisiko bleibt, liegt in der Natur der Sache, aber bei den Verträgen wurde dies berücksichtigt.

Beim Pressegespräch mit Landrat Klaus Michael Rückert, Kreisvolkshochschuldirektor Sascha Falk, Kreissparkassen-Vorstandsvorsitzendem Werner Loser, Autor Walle Sayer, Kulturamtsleiterin Ellen Brede aus Dornstetten sowie dem Baiersbronner Tourismusdirektor Patrick Schreib trat deutlich zutage, welch ein Hunger nach Kultur von amtlicher wie von Einwohnerseite über die Lockdown-Zeiten hinweg bestand.

Das zweijährliche Literaturfestival lockt in diesem Jahr das Publikum gar mit einem Bonus: Statt der üblichen acht Veranstaltungen sind es zehn. Hinzugenommen wurden der ansonsten lesefreie Montag, und der Schlusstag, ein Sonntag, wartet gleich mit zwei Angeboten auf.

In seiner Einführung gab sich Klaus Michael Rückert erfreut darüber, dass die "Politik ein Einsehen" an den Tag lege und nun die "Kultur als wesentlichen Bestandteil des Menschseins" akzeptiere. Sein Dank galt den Organisatoren des Dichtertreffs sowie den zahlreichen Sponsoren und Mitveranstaltern, darunter der Kreissparkasse, die traditionell zum Eröffnungsabend einlädt.

Weil im Haus eine Renovierung ansteht, findet die Lesung dieses Mal im Campus Schwarzwald, Herzog-Eberhard-Straße 56, statt. Der Kreischef gedachte des in der Vergangenheit so "wichtigen Mitspielers" bei den Literaturtagen, Walter Trefz, der vor Kurzem verstorben ist. Sein beim Literaturspaziergang eingeplanter Beitrag werde schmerzlich fehlen.

Eine "Herzensangelegenheit" ist für Rückert die Vorstellung des Buchs "Jüdisches Leben im Nordschwarzwald" in der ehemaligen Synagoge in Rexingen. Anlass ist das Jubiläumsjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland".

Sascha Falk hob vor allem die logistischen Anforderungen der Angebote hervor. Neben bewährten Lokalitäten finden sich auch neue. Die Angebote ohne kulinarisches Beiwerk sind wiederum kostenfrei für das Publikum. Eine Anmeldung, die ab sofort getätigt werden kann, ist für die Teilnahme verpflichtend. Für den Zutritt gelten die aktuellen Corona-Verordnungen beziehungsweise die drei "Gs" also genesen, geimpft oder getestet.

Werdegänge und Auszeichnungen der Autoren

Walle Sayer referierte die einzelnen Lesungen und ging dabei auf die thematischen und literarischen Unterschiede sowie die Werdegänge und Auszeichnungen der Autoren ein. Insbesondere ging er auf die Auftaktveranstaltung mit Katja Oskamp ein.

Werner Loser versicherte, dass sein Haus gerne seinen Beitrag zu den Literaturtagen leiste. Frohen Mutes angesichts der Erwartung, dass das kulturelle Leben wieder reicher werde, gab sich Patrick Schreib.

Schließlich freute sich Ellen Brede darüber, dass auch Dornstetten wieder zu den Leseorten zähle und mit Anna Katharina Hahn eine Schriftstellerin auftrete, die mit ihrer Aufarbeitung des deutschen Familienlebens große Zustimmung beim Publikum erfahre.

Das Programm der achten Literaturtage Nordschwarzwald liegt bei einschlägigen Einrichtungen zur kostenlosen Mitnahme aus.

Freitag, 3. September, 19.30 Uhr: Lesung mit Katja Oskamp: "Marzahn, Mon Amour – Geschichten einer Fußpflegerin" im Campus Schwarzwald Freudenstadt.

Samstag, 4. September, 19.30 Uhr: Lesung mit Iris Wolff: "Die Unschärfe der Welt" im Dorfmuseum Dietersweiler.

Sonntag, 5. September, 11.15 Uhr: Lesung mit Hans Georg Bulla und Hellmuth Opitz. Einführung und Moderation von Signe Sellke in der Glashütte Baiersbronn-Buhlbach.

Montag, 6. September, 19.30 Uhr: Buchvorstellung mit Herausgeber Thorsten Trautwein, Andrea Dettling, Barbara Staudacher und Heinz Högerle: "Jüdisches Leben im Nordschwarzwald" in der ehemaligen Synagoge Horb-Rexingen.

Dienstag, 7. September, 19.30 Uhr: Lesung mit Anna Katharina Hahn: "Aus und davon" in der Zehntscheuer Dornstetten.

Mittwoch, 8. September, 19.30 Uhr: Lesung mit Thilo Krause: "Elbwärts" im Morlokhof in Baiersbronn-Mitteltal.

Donnerstag, 9. September, 17.30 Uhr: Literaturspaziergang mit Björn Kern und Susanne Kaulfuß einschließlich einer Lesung mit Björn Kern: "Im Freien – Abenteuer vor der Tür" und Grillabend in der Panorama-Hütte. Treffpunkt: Sackmanns Panorama-Hütte, Schwarzenberg.

Samstag, 11. September, 19.30 Uhr: Lesung mit Rolf Hermann: "Flüchtiges Zuhause" im Subiaco-Kino Freudenstadt.

Sonntag, 12. September, 11 Uhr: Lesung mit Markus Orths: "Picknick im Dunkeln" in der Zimmerei Schleh in Baiersbronn.

Sonntag, 12. September, 18 Uhr: Ein literarisch-kulinarischer Abend mit Kathinka Marcks und Uwe Baumann: Von wilden Sauen und anderen Dingen in der Schutzhütte Oberer Wald in Loßburg-Schömberg.

Zusätzlich findet eine Lesung mit Matthias Kehle zu seinem neuen Buch "Lieblingsplätze Nordschwarzwald" statt am Freitag, 12. November, um 19 Uhr in der Thalia-Buchhandlung in Freudenstadt.

Das Programm ist auch unter herunterzuladen.