Großer Sport mit kleinen Maschinen. Foto: Schwark

Beim Großen Preis von Musbach quälen 26 Teams ihre Maschinen über harten Parcours.

Freudenstadt-Musbach - Echter Härtetest fürs Material, aber für die Fahrer ebenfalls: Beim Großen Preis von Musbach heizten 26 Racing-Teams mit ihren Mofas um einen 1,4 Kilometer langen Rundkurs. Hitze, Staub, giftige Kurven und Sprünge gingen voll aufs Material.

Seit 50 Jahre gibt es die Motorrad-Freunde Schwarzwald (MFS). Das Jubiläum wurde von Freitag bis Sonnte auch in einem Festzelt und Außenbereich ausgiebig gefeiert. In zwei Rocknächten mischten die Bands The Woodpeckers und Extasy Pure Rock das Volk so richtig auf.

Zum großen und stark besuchten Jubiläumstreffen der Motorradfreunde Schwarzwald ließen sich die Macher etwas besonders einfallen. Mit dem großen Preis von Musbach wurde ein dreistündiges Mofarennen angesetzt, an dem insgesamt 26 Teams teilnahmen. Schon am Freitagabend gaben die Teams beim freien Training alles. Schlussendlich qualifizierten sich 26 Teams für das Rennen.

Mechaniker holen aus den 50 Kubik alles raus

Bevor es losging, musste zuerst die technische Abnahme absolviert werden, damit sich kein Teilnehmer einen verbotenen Vorteil verschafft. Und so wurde zuvor noch an den Boxen ordentlich gewerkelt, bevor die Startflagge fiel. Das Regelwerk folgte dem Prinzip der Formel eins. Das Team mit der schnellsten Trainingszeit stand auf Startplatz eins. Pro Team konnten jedoch bis zu drei Fahrer eingesetzt werden. So konnte man sich bei brütender Hitze je nach Kondition rechtzeitig abwechseln.

Viel Maschinen erinnerten nicht mehr ganz an das klassische Mofa. Regel war es aber, dass der Motor mit dem Fußraster angetreten werden muss. Aus den 50 Kubikzentimetern Hubraum durfte aber unbegrenzt Leistung herausgekitzelt werden. Das konnte bei dem heißen Wetter aber auch daneben gehen, wenn der Motor selbst eine Atempause brauchte. Tankstopps waren unumgänglich.

Trotz der extremen Temperaturen ließen sich viele Zuschauer das Spektakel nicht entgehen, das mit seinen Staubfahnen eher an die Rallye Paris-Dakar oder Motocross-Rennen erinnerte. Und so konnte man die packenden Positionskämpfe gut sichtbar neben der Strecke mitverfolgen.

Die 1,4 Kilometer lange Strecke hatte allerlei zu bieten. So mussten neben langen Geraden auch das "Waschbrett", Schikanen, Sprünge und Steilkurven gemeistert werden. Dabei lagen die Rundenzeiten zu Beginn zwischen 1:30 bis zwei Minuten. Immer am Ball waren die Rennleiter Andreas Kah und Johannes Buchner. Sie achteten auf einen fairen Rennverlauf. Die Gastgeber vom MFS fuhren selbst mit zwei motivierten Teams mit. Und mit Erfolg. Landete doch das Team Schäferle Racing Musbach auf Platz zwei. Etwas Verspätung hatte das Team Bauwaga-Babes Musbach mit Platz 18. Spaß hat es allen trotz des nötigen Ehrgeiz gemacht. Der war bei so manchem heißen Überholmanöver sichtbar. Ansporn waren auch die Pokale, die Johannes Buchner gefertigt hatte. Die Rennleiter dankten auch allen Sponsoren, die zum Gelingen des GP von Musbach beigetragen haben. Ein großes Lob ging an Christof Armbruster, der das Gelände für die Rennstrecke zur Verfügung stellte. Viele der 63 MFS-Mitglieder halfen beim Fest mit.

Und Sieger musste es auch geben. Als Champion durfte sich das Team Finanztuning mit 125 Runden feiern lassen, die sie genau in 2.59:55,77 Stunden abgespult haben. Team Schäferle Racing Musbach schaffte 120 Runden in 3:01:18,46 Stunden, vor dem Team Brunner mit 119 Runden und 2:59:58,01 Stunden. Platz vier ging an das Rennteam Wittendorf (119/3:00:23,85), Platz fünf an Zohfleisch Tuning (118/ 3:00:59,14).