Am Samstag, 15. Februar, plant der Freudenstädter Ableger von "Fridays gegen Altersarmut" eine Mahnwache - unumstritten ist die Gruppierung nicht. Das Bild zeigt ein Plakat bei der Mahnwache von "Fridays gegen Altersarmut" am 24. Januar in Freudenstadt. Foto: sb-redaktion

Erneut Mahnwache von "Fridays gegen Altersarmut" geplant. Organisator will mit rechter Szene nichts zu tun haben.

Freudenstadt - Am Samstag, 15. Februar, plant der Freudenstädter Ableger von "Fridays gegen Altersarmut" eine Mahnwache, um gegen das Phänomen der Alterarmut zu demonstrieren. "Es geht vor allem darum, dass wir ältere Menschen erreichen wollen, die im Internet nicht so aktiv sind", sagt Organisator Dirk Stickel. Man möchte auf die Problematik der Altersarmut aufmerksam machen und Betroffenen helfen. Stickel betont: "Das Thema geht uns alle an und jeder ist willkommen."

Es soll allerdings keine Sprechchöre oder Schilder geben, sondern einen "stillen Protest". "Wir wollen nicht, dass rumgegrölt wird. Es geht vielmehr darum, auf die Probleme aufmerksam zu machen und möglichst viele Menschen zu erreichen", erklärt Stickel. Bei der letzten Mahnwache im Januar soll es bei der Veranstaltungen auch private Hilfsangebote einzelner Teilnehmer für ältere Menschen gegeben haben. Etwa bei Behördengängen oder handwerklichen Arbeiten. 

Das Bündnis "Omas gegen Rechts" warnt vor "Fridays gegen Altersarmut"

"Fridays gegen Altersarmut" ist deutschlandweit aktiv. Vor allem der Gründer Heinz Gustav Madsen steht allerdings in der Kritik. Ihm werden Verbindungen in die rechte Szene nachgesagt. Auf einem Bild zeigt er sich mit einem sogenannten Thor-Hammer um den Hals - einem mythologischen Symbol, dass die extreme Rechte für sich entdeckt hat. Auf seinem Facebook-Profil steht: "Wer glaubt, dass Volksvertreter das Volk vertreten, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten!" 

Auch das Bündnis "Omas gegen Rechts" warnte jüngst vor "Fridays gegen Altersarmut". Auf ihrer Facebookseite schreiben sie: Sie "nutzen einen sogenannten Triggerbegriff, nämlich "Altersarmut", mit dem sie wie die Rattenfänger eine möglichst große Gefolgschaft um sich scharen wollen. Die Strategie scheint bisher aufzugehen. Die Hauptgruppe hat mittlerweile über 325.000 Mitglieder. 

"Gerade dadurch, dass man eine gewisse Größe hat, kann man etwas bewegen."

Vom Namen "Fridays gegen Altersarmut" möchte Stickel dennoch nicht abweichen. Über eine Umbennung in "Gemeinsam gegen Altersarmut" habe er zwar nachgedacht, aber die Idee schließlich doch verworfen. "Ich habe persönlich in der Gruppe noch niemanden getroffen, der etwas mit rechter Hetze zu tun gehabt hatte. Wenn es Anfragen von der AfD gibt, lehnen wir diese ab", meint Stickel. Der Name der Gruppe habe einen gewissen Bekanntheitsgrad und dieser würde beispielsweise bei Unterschriftenaktionen helfen: "Gerade dadurch, dass man eine gewisse Größe hat, kann man etwas bewegen."

Am Montag, 24. Januar, fanden bundesweit Mahnwachen von "Fridays gegen Altersarmut" statt, so auch auf dem Freudenstädtzer Marktplatz. "Beim Durchzählen sind wir auf 58 Teilnehmer gekommen", meint Stickel. Für die Veranstaltung am Samstag habe er 250 Teilnehmer angemeldet. "Man weiß ja nie, wie viele kommen werden, das ist auch immer wetterabhängig."