Spatenstich im Kohlstätter Hardt (von links): Bauamtsleiter Rudolf Müller, Verkaufsleiter Holger Finkbeiner, Bauträger Jürgen Rau, Bernd Braun (Baufirma Waltersbacher), Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann und Norbert Rothfuß (Firma Waltersbacher) Foto: Bewersdorff Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeiten im Baugebiet Kohlstätter Hardt gehen voran / Gestern Spatenstich für weiteres Neubauprojekt

Von Hannes Bewersdorff

Freudenstadt. Das neue Baugebiet im Kohlstädter Hardt wird gut nachgefragt. Die Stadtverwaltung erhofft sich von diesem Baugebiet mehr als nur neuen Wohnraum.

Am gestrigen Freitag wurde der Spatenstich für eine neue Stadtvilla vorgenommen, eine von zweien, die es insgesamt auf ein Kostenvolumen von 3,2 Millionen Euro bringen. Neben dem Bauträger waren auch die ausführende Firma, die Stadtverwaltung und die Wüstenrot Immobilien GmbH vertreten.

"Sechs von sieben Wohnungen in der Stadtvilla sind schon verkauft. Für die zweite Stadtvilla im selben Stil liegen schon fünf Reservierungen vor", meinte Holger Finkbeiner von Wüstenrot.

Diese Aussage kann stellvertretend für die Nachfrage in dem Baugebiet "Kohlstädter Hardt" gesehen werden. So meint Rudolf Müller, Leiter des Bauamts bei der Stadt Freudenstadt: "Der Verkauf im ersten Bauabschnitt des Baugebiets lief mehr als optimal." Bei den Einzelhausgrundstücken seien im ersten Bauabschnitt bis auf eines bereits alle verkauft. Die Menschen investierten vermehrt in Sachwerte, und die steigenden Kosten für Mobilität ließen kurze Wege zu einem wichtigen Kalkulationsfaktor werden. Die große Nachfrage hatte den Gemeinderat motiviert, auch den zweiten Bauabschnitt erschließen zu lassen. Die Liste mit 30 Interessenten für den zweiten Bauabschnitt bestätigt diese Entscheidung. In nächster Zeit beginnt der Fernwärmeanschluss des zweiten Bauabschnitts, der Wärme aus dem Bereich des Panaramabads ins Wohngebiet befördern soll. Insgesamt sollen künftig etwa 1000 Menschen im Kohlstätter Hardt wohnen. Ein Großteil der bisherigen Einwohner sei aus dem Landkreis zugezogen. Etwa 90 Prozent der Käufer seien Eigennutzer – es gebe nur wenige Kapitalanleger. "Das sind hauptsächlich junge Familien oder Menschen, die älter als 50 sind. Die einen reizt das arbeitsplatznahe Wohnen, die anderen überzeugt die Barrierefreiheit und die Innenstadtnähe", erklärt Holger Finkbeiner. Der städtische Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann ergänzt: "Eine anfängliche Skepsis gegenüber dem Neubaugebiet ist nun der Überzeugnung gewichen, dass die infrastrukturellen Voraussetzungen wie Kindergarten, Nahversorgung durch das geplante Einkaufszentrum in der Ludwig-Jahn-Straße, Ärztezentrum, Sportplatz und Schwimmbad sehr attraktiv sind."

Trotz des kürzlich veröffentlichten Negativsaldos von Zu- und Wegzug ist Heinzelmann optimistisch. Gerade solche Angebote wie im Kohlstätter Hardt seien für Mittelzentren eine Möglichkeit, den Einwohnerverlust zu stoppen. Heinzelmann: "Wir stemmen uns gegen den Trend."