Mehr Personal im Wald fordert die IG Bau. Foto: IG Bau Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: IG Bau stuft Lage als schlimm ein

Kreis Freudenstadt. Dürre, Hitze und Stürme setzen dem Wald zu. Die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) fordert mehr Forstpersonal, um den klimagerechten Umbau heimischer Wälder voranzubringen.

Immer mehr heimische Bäume könnten Dürren, Stürmen und Schädlingen zum Opfer fallen, wenn nicht deutlich mehr für den klimagerechten Umbau der Wälder getan werde. Davor warnt die Gewerkschaft IG Bau und fordert zusätzliches Forstpersonal auch im Landkreis Freudenstadt. "Zwar hat die Landesregierung angekündigt, 130 neue Stellen für den Forst in Baden-Württemberg zu schaffen. Das ist ein wichtiger Schritt, reicht jedoch angesichts des Ausmaßes der Schäden noch nicht aus", so der Bezirksvorsitzende der IG Bau Südbaden, Lukas Oßwald. Zudem müsse sichergestellt werden, dass das zusätzliche Personal in den Forstbezirken vor Ort ankomme und nicht in höheren Verwaltungsebenen eingesetzt werde. Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums dürften in Baden-Württemberg 2018 bis 2020 insgesamt 15,8 Millionen Kubikmeter Schadholz anfallen. Extreme Wetterlagen und Schädlinge wie der Borkenkäfer werden demnach bis Jahresende eine Waldfläche von 18 000 Hektar vernichtet haben. "Neben den besonders anfälligen Monokulturen aus Fichten und Kiefern trifft es mittlerweile sogar die Buche", so Oßwald. Diese seit Jahrtausenden in Deutschland heimische Art leide zunehmend unter ausgetrockneten Böden und Pilzbefall.

Um die Wälder für den Klimawandel zu wappnen, müssten zusätzliche Mischwälder angelegt und sogenannte trockenheits- und wärmeertragende Baumarten angepflanzt werden. "Das aber ist eine Mammutaufgabe, für die es viel mehr Förster und Forstwirte braucht als bislang. Betriebe sollten deshalb auch mehr ausbilden und Azubis übernehmen", betont der Gewerkschafter.

Der Nachholbedarf beim Waldumbau sei enorm, wie die letzte Bundeswaldinventur zeige.