Soziales: Malteser planen Kaffee-Treff für Demenzkranke / Die Suche nach Helfern dauert an

Die Malteser Freudenstadt wollen Menschen mit Demenzerkrankung die Möglichkeit zur Begegnung bieten. Realisiert wird die Idee mit einem Café.

Freudenstadt. Menschen mit Demenz sind im Alltag oft auf Betreuung angewiesen. Um ihnen diese Betreuung zu ermöglichen und die Angehörigen etwa zu entlasten, planen die Malteser Freudenstadt die Einrichtung eines Demenz-Cafés, das Café Malta.

Schon während der Bauarbeiten am Malteser-Gebäude vor zwei Jahren hatte die Idee für ein Demenz-Café im Raum gestanden. Nun habe man sich genügend etabliert, um sich dieser Aufgabe anzunehmen.

Die Leitung und Planung übernimmt die Koordinatorin Daniela Kodweiß. Als gelernte Krankenschwester verfügt sie bereits über einschlägige Erfahrung in der Arbeit mit Demenzkranken. Zusätzlich absolvierte Kodweiß eine Kompetenz-Schulung, in der ihr die Grundlagen zum Krankheitsbild und zum Patientenumgang vermittelt wurden. Nach intensiver Auseinandersetzung habe sie nun bereits erste Ideen und Konzepte entwickelt.

"Sessel zur Entspannung sind bereits vorhanden. Zusätzlich sollen Tischkarten für etwas mehr Orientierung sorgen", verspricht die Koordinatorin. " Neben der Möglichkeit zur geselligen Begegnung wird es außerdem die Möglichkeit zum Kochen und Backen geben." Auf dem Programm stehen außerdem Bewegung, Spiele und Musik. "Durch Regelmäßigkeit und stetige Förderung in geselliger Atmosphäre bleiben die Patienten körperlich und geistig fit", so Kodweiß.

Der geplante Demenztreff soll einmal wöchentlich für drei Stunden geöffnet haben. Eröffnen soll das Demenz-Café Ende April. Über das genaue Eröffnungsdatum und die allgemeinen Öffnungszeiten will Kodweiß in einer Veranstaltung am Donnerstag, 12. März, informieren. Da sich das Gebäude der Malteser in der Robert-Bosch-Straße 8 etwas abgelegen im Industriegebiet befindet, ist auch ein Fahrdienst für Interessierte angedacht.

Doch alleine wird Kodweiß ihre Aufgaben nur schwer bewältigen können. Die Suche nach ehrenamtlichen Helfern dauert weiter an. Acht bis zehn Paar helfende Hände seien für den Betrieb des Cafés nötig, schätzt die Koordinatorin. Schließlich wolle man versuchen, jedem Besucher eine feste Bezugsperson zuzuweisen.

Worauf sich Kodweiß besonders freut, ist das gemeinsame Singen. Dieses erfreue sich stets großer Beliebtheit denn: "Trotz der Demenz haben viele Patienten immer noch ein großes Liederrepertoire im Kopf", so Kodweiß. Sie erinnere sich an einen schwerkranken Patienten, den sie in einer früheren Einrichtung betreut hatte. Dieser habe, wenn auch erst nach geraumer Zeit, angefangen, die Lippen zur Musik zu bewegen. Kodweiß dazu: "Man muss sich Zeit nehmen und geduldig sein. Aber es lohnt sich."